Integrationsmanagement
Integrationsmanagement | © Gerd Altmann auf Pixabay
Integrationsmanagement
Integrationsmanagement | © Gerd Altmann auf Pixabay

Integrationsmanagement

Das Integrationsmanagement beschäftigt sich mit der Lebenssituation von Menschen mit Migrationshintergrund. Jedem Menschen sollen in Deutschland die gleichen Chancen zur Entfaltung seiner Persönlichkeit gewährt werden.

Das Integrationsmanagement umfasst somit Themen aus allen Bereichen des Lebens und schließt alle Menschen ein – es ist eine klassische gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe. Integration beginnt mit der Möglichkeit der erfolgreichen Teilhabe an zentralen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.

Gleiche Chancen zu gewähren bedeutet in diesem Zusammenhang, Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen niedrigschwelligen Zugang zu gesellschaftlicher und politischer Teilhabe bieten. In diesem Sinne sind die Aufgaben der Integration klassische Querschnittsaufgaben und Teil der integrierten Sozialplanung des Landkreises. Zahlreiche Anliegen des Integrationsmanagementes finden sich folgerichtig auch in der Familienförderung, dem Bildungsmanagement und in der Armutsprävention des Landkreises wieder.

Die Sozialstrategie des Landkreises Altenburger Land beschreibt, wie der Landkreis soziale Teilhabe stärkt, Zugänge verbessert und benachteiligende Strukturen abbaut. Sie dient als verbindlicher Orientierungsrahmen, der Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft eine gemeinsame Linie für das sozialpolitische Handeln vorgibt. Klar, umsetzungsorientiert und datenbasiert.

Die Strategie umfasst zwei Schwerpunkte: Integration sowie Kinderarmut. Beide Themen prägen das soziale Gefüge im Altenburger Land, überschneiden sich in vielen Bereichen und erfordern ein abgestimmtes Vorgehen. Der Kreistag hat am 27.11.2025 beide Schwerpunkte als Teile einer gemeinsamen Sozialstrategie beschlossen.

Die vielfältigen Aufgaben, die sich aus der „Sozialstrategie – Fokus Integration“ ergeben, können nur gemeinsam mit allen Akteuren der breit aufgestellten integrativen Netzwerke der Zivilgesellschaft erfolgreich umgesetzt werden.

Gemeinsam mit dem Beirat für Migration und Integration werden die Ziele und Maßnahmen der Integrationsarbeit im Landkreis in einem breiten Beteiligungsprozess diskutiert, abgestimmt und weiterentwickelt.

Das kommunale Integrationsmanagement ist damit zugleich Prozess, Funktion und Ziel und setzt dort an, wo Integration stattfindet: auf der lokalen Ebene; hier wird Integration konkret ausgestaltet und gelebt – innerhalb des gesetzlichen Rahmens den der Bund und die Länder durch ihre Gesetzgebung definieren. Das Ziel des Integrationsmanagements ist es, abgestimmt mit allen Akteuren zu einem gemeinsamen, koordinierten Vorgehen zu finden, dass die Interessen des Landkreises berücksichtigt.

Daraus ergeben sich für das Integrationsmanagement die Aufgaben:

  • Mitwirkung bei der Fortschreibung des kommunalen Integrationskonzeptes
  • Beratung und Unterstützung der Akteure bei freien Trägern und Behörden
  • Initiierung von Konzepten
  • Koordination von Projekten, Veranstaltungen und Maßnahmen
  • Mitwirkung bei Aufklärungs-, Weiterbildungs-, und Öffentlichkeitsarbeit
  • Weiterentwicklung und Pflege der Netzwerkarbeit zur Integration
  • Organisation, Koordinierung und Mitarbeit in Gremien

Die Stelle des Integrationsmanagers wird gefördert durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus.

Die Gremienarbeit im Integrationsmanagement

Ein wesentliches Element des Integrationsmanagements im Landkreis Altenburger Land ist die koordinierende und inhaltlich steuernde Mitwirkung in zentralen Gremien der migrations- und integrationsbezogenen Netzwerkarbeit. Diese Gremien tragen dazu bei, unterschiedliche Perspektiven zusammenzuführen, Informationen zu bündeln, Synergien zu identifizieren und konkrete Handlungsansätze weiterzuentwickeln. Die Leitung und inhaltliche Vorbereitung dieser Gremien ist eine kontinuierliche, strategisch bedeutsame Aufgabe des kommunalen Integrationsmanagements.

Im Einzelnen betreut das Integrationsmanagement die folgenden Strukturen:

1. Arbeitskreis Migration

Der Arbeitskreis Migration ist eine fachlich ausgerichtete Austausch- und Koordinierungsplattform für Akteure aus Verwaltung, freien Trägern, Bildung, Gesundheit, Sozialberatung und Ehrenamt. Ziel ist es, die migrationspolitischen Herausforderungen im Landkreis gemeinsam zu analysieren, Lösungsperspektiven zu entwickeln und die integrationsbezogenen Maßnahmen gezielt zu vernetzen. Der Arbeitskreis ist Teil der strategischen Sozialplanung des Landkreises und trägt zur bedarfsorientierten Steuerung von Maßnahmen und Förderstrukturen bei.

2. Arbeitskreis Arbeitsmarktintegration

Der Arbeitskreis Arbeitsmarktintegration widmet sich der strukturierten Zusammenarbeit zwischen Jobcenter, Arbeitsagentur, Bildungs- und Qualifizierungsträgern, Kammern, Beratungsstellen und der Kreisverwaltung. Schwerpunkte sind die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Menschen mit Migrationsgeschichte sowie die Abstimmung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, insbesondere im Übergang zwischen Qualifizierung, Beratung und Beschäftigung. Das Integrationsmanagement sichert hier die kontinuierliche Prozesskoordination.

3. Beirat für Migration und Integration

Der Beirat für Migration und Integration ist ein beratendes Gremium des Landrates und tagt regelmäßig unter seiner Leitung oder in dessen Vertretung. Er bündelt die Perspektiven aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft und stellt ein wichtiges Instrument für die partizipative Weiterentwicklung der Integrationsstrategie des Landkreises dar. Das Integrationsmanagement übernimmt die inhaltliche Vorbereitung, Protokollierung und Koordination des Beirates und stellt somit die kontinuierliche Steuerung des Gesamtprozesses sicher.

Diese Gremienarbeit verbindet operative Erfahrungen mit strategischer Planung und ermöglicht es dem Landkreis, integrationspolitische Herausforderungen systematisch und koordiniert anzugehen. Sie ist Ausdruck des Verständnisses von Integration als dynamische Gemeinschaftsaufgabe auf lokaler Ebene.


Das Erklärvideo von KGSt in Kooperation mit der Robert Bosch Stiftung und Bertelsmann Stiftung gibt zu der Frage, wie ein kommunales Integrationsmanagement ausgestattet sein könnte, Empfehlungen und erläutert den gleichnamigen zweiteiligen Bericht.