Neue Räume am historischen Standort für Gäste und Museum
Rohbau des Nordflügels an Burg Posterstein ist fertig/Dach, Putz und Fenster folgen in diesem Jahr.
Seit rund 800 Jahren steht die Burg Posterstein auf ihrem Schieferfelsen. Noch aus dieser Zeit stammt der bis heute erhaltene Bergfried. Über die Jahrhunderte wurde rum um diesen die Burganlage oft umgebaut und erweitert. Auch aktuell wird an dem historischen Bauwerk gearbeitet. Seit einem Jahr baut der heutige Eigentümer, der Landkreis Altenburger Land, den einstigen Nordflügel wieder auf.
„Der Rohbau steht. Wir sind dabei sowohl im Kosten- als auch im Zeitrahmen geblieben“, so Landrat Uwe Melzer. Damit wurde eine Lücke geschlossen, die etwa 70 Jahre im Burghof klaffte, nachdem in den 1950er-Jahren der alte Nordflügel abgerissen wurde. Dessen laufender Wiederaufbau ist die größte Baumaßnahme seit 300 Jahren, betont Burgmuseumsdirektor Klaus Hofmann.
Damit einher geht die Verbesserung der Bedingungen für das Museum und seine Gäste. Es sei ein kleines Raumwunder entstanden mit einer Gesamtfläche von rund 650 Quadratmetern über drei Etagen. „Das ist genau der Platz, den wir so dringend benötigen“, sagt Hofmann und sieht im Dachgeschoss die Büro- und Archivräume, im 250 Quadratmeter großen Zwischengeschoss Platz für Sonderausstellungen und Veranstaltungen sowie im Keller die Toiletten und Garderobe vor seinem geistigen Auge. Eingebaut wird zudem ein Aufzug, der zur barrierefreien Erschließung der gesamten Burganlage dienen wird.
Noch fehlen dem Rohbau Fenster, Außenputz und Dach. Äußerlich wird der Neubau das Erscheinungsbild des historischen Originals aufnehmen ohne es zu kopieren, das heißt moderne Elemente wie ein Glasanbau werden bewusst in Szene gesetzt. „Das schaffen wir noch in diesem Jahr“, so Melzer. Die Förderzusage über vier Millionen Euro war vor Baubeginn feierlich überreicht worden. Leider, so Melzer, habe der Freistaat diese inzwischen zurückgezogen und fördert vorerst nur den Rohbau mit der Hälfte des Geldes.
„Aber ich bin guter Dinge, dass wir auch den Innenausbau gefördert bekommen, das Land weiß, wir benötigen Geld, um die Arbeiten abzuschließen, wir können ja nicht auf halber Strecke aufhören.“ Ob der Fördersatz von 75 Prozent wie beim Rohbau bleibt, ist jedoch offen.
Der Eigenanteil für den Rohbau betrug 500.000 Euro. Das Gros der Ausgaben blieb in der Region, da viele hiesige Unternehmen Aufträge erhielten.