Landrat gräbt Safranknollen für Torgau aus
Altenburg. Zu den wichtigsten Branchen im Altenburger Land zählt seit Generationen die Landwirtschaft. Nach wie vor prägt die bäuerliche Arbeit auf Feldern und in den Viehställen den Landkreis. „Darauf können wir stolz sein“, erklärte Landrat Uwe Melzer kürzlich auf den Safranversuchsbeeten am Altenburger Stadtrand. Das Unternehmen W³ hatte dahin zum Safranknollen-Ausgraben eingeladen. Bereits seit einigen Jahren arbeitet W³ daran, die mittelalterliche Tradition des Safrananbaus in Altenburg wiederzubeleben.
Im 15. und 16. Jahrhundert gehörten die aus den Blüten der Herbstkrokusse gewonnen Safran-Fäden zu den landwirtschaftlichen Exportschlagern der Region. „Safran als regionales Produkt heute erneut zu etablieren, ist eine wirklich tolle Sache. Das Gewürz erweitert die Palette bäuerlicher Erzeugnise aus dem Altenburger Land. Und das in einer Zeit, in der immer mehr Kunden gezielt regionale Angebote nachfragen“, so Melzer, der sich für den Termin extra die klassische Tracht der Altenburger Bauern, die Malchertracht, übergezogen hatte.
Die Brücke zwischen Historie und Gegenwart, werden auch die 1000 ausgegrabenen Safranzwiebeln schlagen. Diese sind für die im sächsischen Torgau stattfindende Landesgartenschau bestimmt und wurden am dortigen Residenzschloss wieder eingepflanzt. „Die Safran-Verbindung zwischen Altenburg und Torgau reicht ebenfalls bis ins Spätmittelalter zurück“, so W³-Geschäftsführerin Andrea Wagner. Schon damals wurden Knollen der Gewürzpflanze aus dem Gebiet um Altenburg, das zwischen 1547 und 1554 zu den Besitztümern des albertinischen Kurfürstentums Sachsen gehörte, an die Residenz von Kurfürst Friedrich des Weisen nach Torgau geliefert.