Falknerprüfung im Altenburger Land – ein kulturelles Erbe lebt weiter

4. April 2025

Die untere Jagdbehörde des Landkreises Altenburger Land führt seit Ende 2023 wieder regelmäßig Falknerprüfungen durch. Am 22. März 2025 fanden sich 31 Prüflinge aus ganz Deutschland in der Staatlichen Berufsbildenden Schule für Wirtschaft und Soziales in Altenburg ein, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit Greifvögeln unter Beweis zu stellen.

Die Falknerprüfung ist ein bedeutender Schritt für angehende Falkner, da sie den Nachweis erbringt, Greifvögel artgerecht halten zu können und die Beizjagd auszuüben. Die Prüfung besteht aus einem mündlich-praktischen Teil, der bis zu 60 Minuten dauert und Themen wie Greifvogelkunde, Haltung, Pflege und Zucht, Beizjagd sowie rechtliche Grundlagen umfasst. Eine Besonderheit in Thüringen ist, das für die Zulassung zur Falknerprüfung noch kein Jagdschein erforderlich ist.
Die Prüfung wurde von einem erfahrenen Team unter der Leitung der unteren Jagdbehörde organisiert. Zur Prüfung traten insgesamt 17 Frauen und 14 Männer an. Drei von den insgesamt 31 Prüflingen haben nicht bestanden.
Mit Teilnehmern aus ganz Deutschland – darunter einem Prüfling mit einer Anreise von über 600 Kilometern – zeigt sich das ungebrochene Interesse an der Falknerei. Diese jahrtausendealte Kunst, die seit 2014 als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt ist, erfordert Geduld und Einfühlungsvermögen. Der Prozess des „Abtragens“, bei dem Greifvögel durch positive Erfahrungen an den Menschen gewöhnt werden, spiegelt den modernen Tierschutzgedanken wider.
Die Falknerei ist nicht nur eine Kunst, sondern auch ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes. Die Veranstaltung unterstreicht ihre Bedeutung und trägt dazu bei, dieses Erbe lebendig zu halten.
Ebenfalls am gleichen Tag fand die Fischerprüfung statt. Mit 54 Teilnehmern war diese ebenso rege nachgefragt.