„Wir brauchen eine solide Wissensbasis“
Wissenschafts-Tag am 18. September stellt Forschungsprojekte vor.
Mit dem ersten „Wissenschafts-Tag Altenburger Land“ am 18. September 2023 bietet das Landratsamt in Kooperation mit der Dualen Hochschule Gera-Eisenach, dem Deutschen Jugendinstitut und dem Nucleus Jena eine Veranstaltung, um Wissenschaft und Praxis in der Region noch stärker zusammenzuführen. Die Veranstaltung findet in der Zeit von 13 bis 18 Uhr im Landratsamt statt.
Der Tag ist Auftakt für eine langfristige Zusammenarbeit von Wissenschaft und Landkreis. Die Transformationsprozesse des Strukturwandels erfordern eine enge Verzahnung. Michael Apel, Leiter des Fachdienstes Wirtschaft, Tourismus und Kultur im Landratsamt, erläutert im Interview warum.
Welche Weichen werden aktuell gestellt, was ändert sich?
Für viele Wissenschaftsdisziplinen ist die Frage nach dem gesellschaftlichen Mehrwert ihrer Forschung zentral. Gerade werden gesamtgesellschaftlich Lösungen für den Strukturwandel gesucht. Und die notwendigen Antworten auf ganz unterschiedliche Herausforderungen sind nicht von einem Einzelnen allein generierbar. Lösungen entstehen im Austausch, in den Wissenschaften essentielle Fachexpertise einbringen. Das bedeutet auch, dass das Wissen aus den Universitäten raus muss, damit es gesellschaftlich Wirkungentfalten kann.
Was heißt das?
Wissen ändert sich fast tagtäglich und wir brauchen für unsere Entscheidungen eine solide Wissensbasis. Es wird daher immer wichtiger werden, dass Praxis mit Wissenschaft kooperiert.
Was genau können Besucherinnen und Besucher zum Wissenschafts-Tag erwarten?
Ziel des Wissenschafts-Tags ist es, aufzuzeigen, welche Forschungsvorhaben aktuell im Landkreis Altenburger Land laufen beziehungsweise welche neuen Wissenschaftsansätze künftig Verankerung finden werden. Dabei geht es uns um eine anwendungsbezogene und praktisch orientierte Vorstellung der Inhalte. Dementsprechend stellen beim Wissenschafts-Tag die eingeladenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erst kurz ihre Ansätze und Forschungsprojekte vor. Im Anschluss geht es in das individuelle Gespräch in unserem Lichthof. Thematisch werden Bioökonomie und Kreislaufprozesse wieder eine Rolle spielen, aber auch ganz konkrete Lösungsansätze aus der Wissenschaft werden aufgezeigt, zum Beispiel Digitalisierungslösungen für den Pflegebereich.
Wie soll dieser Austausch nachhaltig aussehen?
Als Landkreis bieten wir einen idealen Transferraum für anwendungsbezogene Forschung. Im Altenburger Land laufen bereits ganz unterschiedliche Wissenschaftsprojekte. Zielstellung ist, diesen Ansatz auszubauen und Möglichkeiten zu schaffen, wie die Projekte untereinander auch in den Austausch gehen können. Mit dem Modellvorhaben „Progressiver ländlicher Raum“ haben wir auch den Ansatz des Zukunftsinkubators geschaffen: einen Ort für die gelebte Wissenschaftspraxis, aus dem heraus Innovationen wachsen können. Diesen Ansatz möchten wir fördern und verstetigen.
Sie haben mit dem Wissenschafts-Tag eine Wanderausstellung verbunden. Was kann man sich darunter vorstellen?
Die eingeladenen Wissenschafts-Gäste bringen jeweils zu ihrer Forschung Poster mit. Diese dienen am 18. September als Gesprächsimpulse und werden im Anschluss im öffentlichen Raum ausgestellt. Die Poster werden also durch den Landkreis wandern. Außerdem steht die Veranstaltung im Nachgang als Aufzeichnung unter anderem auf der Homepage des Landkreises www.altenburgerland.de/de/wissenschafts-tag zur Verfügung.
Interview Dr. Carolin Kiehl