Natura 2000-Station in Ponitz eingeweiht

26. August 2016

Ponitz. Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund hat Mitte August in der Gemeinde Ponitz die vierte von elf Thüringer Natura-2000-Stationen feierlich eingeweiht. Träger der Station „Osterland“ ist der „Landschaftspflegeverband Altenburger Land“ e. V., der sich seit gut zwanzig Jahren für den Bestand dieser Kulturlandschaft einsetzt.

„In Ostthüringen liegen wundervolle Auen und Feuchtgebiete, die weit über Thüringen hinaus Bedeutung haben“, sagte die Ministerin zur feierlichen Eröffnung. Die Natura 2000-Station „Osterland“ betreut die Landkreise Altenburger Land und Greiz sowie die Stadt Gera. Das betrifft 26 Natura-2000-Gebiete und punkthafte FFH-Objekte.

In den Verantwortungsbereich gehört dabei u. a. der Schutz des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings, den die Station als Wappentier ausgesucht hat. Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist eine nach EU-Recht streng geschützte Schmetterlingsart, die nur noch selten vorkommt. Sein Name lässt schon erkennen, was für sein Werden erforderlich ist: Er ist zum einen auf die Blütenköpfe des Großen Wiesenknopfes angewiesen. Die Blüten dienen als Nahrungsquelle, Schlaf- und Ruheplatz sowie zur Balz, Paarung und Eiablage. Zum anderen sind Vorkommen bestimmter Ameisenarten (Knotenameisen) lebensnotwendig.

Der Große Wiesenknopf ist häufig an kleinen Fluss- oder Bachtälern zu finden, die es im Altenburger Land vielfach gibt. Die Flächen benötigen eine regelmäßige Mahd. Dabei ist es wichtig für das Überleben des Schmetterlings, dass die Mahd erst im Herbst erfolgt, nachdem die Raupenentwicklung in den Blütenköpfen stattgefunden hat, Aufgabe der Natura 2000-Station ist es beispielsweise, mit betroffenen Landwirten Möglichkeiten zur falterfreundlichen Bewirtschaftung auszuloten. Ebenso gehört die Beratung der Landwirte auch für die Bewirtschaftung an Fließgewässern in den FFH-Gebieten zu ihren Aufgaben.

Um für die kommenden Aufgaben geeignetes Fachpersonal beschäftigen zu können, erhält der Landschaftspflegeverband bis 2020 jährlich 75.000 Euro Fördermittel.