Landkreis startet mit schulbezogener Jugendsozialarbeit

2. Oktober 2013

Landkreis. Im Landkreis Altenburger Land fiel am heutigen 1. Oktober der Startschuss für die schulbezogene Jugendsozialarbeit. Zwölf Schulsozialarbeiterinnen nehmen mit dem heutigen Tag an Schulen im Landkreis ihre Arbeit auf. Schulleiter, Schulsozialarbeiter und Vertreter der Träger – die Innova, die Caritas und das ifw - trafen sich heute Vormittag im Landschaftssaal des Landratsamtes zu einer Auftaktveranstaltung, an der auch Landrätin Michaele Sojka sowie Dr. Hartmut Schubert, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit, teilnahmen.

Was lange währt wird endlich gut – einmal mehr hat sich dieses alte Sprichwort bewahrheitet, denn die Forderungen nach Sozialarbeit an Schulen gibt es seitens der Jugendhilfe und der Schulen in Thüringen schon lange. Jetzt hat das Land Thüringen eine „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen an örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe für Vorhaben der schulbezogenen Jugendsozialarbeit vom 27. Mai 2013“ verabschiedet, so dass in Thüringen mit der Sozialarbeit an Schulen begonnen werden kann. Das Projekt wird zu 100 Prozent vom Freistaat Thüringen gefördert. Eine Interessensbekundung im Juli im Altenburger Land hatte gezeigt, dass das Interesse der Schulen groß ist. 16 Schulen hatten sich um einen Schulsozialarbeiter beworben.

Im Zuge der sich ständig verändernden gesellschaftlichen Bedingungen kommen auf die Pädagogen immer mehr Aufgaben zu, die sie nicht alleine bewältigen können. Immer wieder gibt es Kinder und Jugendliche, die im Laufe eines Schuljahres einmalig, mehrfach oder sogar dauerhaft spezielle Unterstützung benötigen, zum Beispiel aufgrund von Lernschwierigkeiten, psychischen oder sozialen Problemen. „Kein Land kann es sich leisten, einen noch so geringen Anteil Jugendlicher im Bildungsprozess zurückzulassen. Wir brauchen jeden einzelnen“, sagte Landrätin Michaele Sojka heute während der Auftaktveranstaltung im Landratsamt. „Mit dem Unterstützungssystem der Schulbezogenen Jugendsozialarbeit sollte es uns künftig noch besser gelingen, Bildungsreserven auszuschöpfen. Ich denke, es ist für Bildung und Erziehung ganz wichtig, dass in einer Schule jemand arbeitet, der auch mal außerhalb des Unterrichts ansprechbar und eine Vertrauensperson ist und mithilft, junge Leute aufs Leben vorzubereiten. Gesellschaftliche und soziale Probleme verlagern sich seit Jahren zunehmend in die Schule und belasten den alltäglichen Betrieb. Ich bin sicher, ein Schulsozialarbeiter kann hier eine gute präventive Arbeit leisten“, so Michaele Sojka weiter.

Das Projekt ist vorerst begrenzt bis zum 31.07.2015. Wunsch aller Akteure ist es, dass die
Schulsozialarbeit auch darüber hinaus ein fester Bestandteil an den Schulen wird. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn die politischen Verantwortungsträger dies planen, denn die Landkreise können die Schulbezogene Jugendsozialarbeit in diesem Umfang finanziell nicht leisten“, so die Landrätin.