Landkreis mit Initiative für nachhaltige Entwicklung erfolgreich
Bildungsprojekt KURS 21 von UN-Dekade erneut ...
Landkreis. Musikalisch vertonte Kinderrechte, ein Ökodorf mit selbstgestalteten Strohballenhäusern, ein Besinnungspfad über das nasse Element oder die Förderung von Lernpartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen - dies sind nur einige der interessanten Projekte, die anlässlich der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" entstanden. 60 von ihnen wurden vor kurzem ausgezeichnet, darunter auch das Bildungsprojekt KURS 21. Mit der UN-Initiative, die von den Vereinten Nationen für die Zeit von 2005 bis 2014 ausgerufen wurde, sollen allen Menschen Bildungschancen eröffnet werden, um sich Wissen und Werte anzueignen, die für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft erforderlich sind.
Am 3. Juli wurden die neuen Dekade-Projekte im feierlichen Rahmen von Prof. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees der UN-Dekade, ausgezeichnet. Die erfolgreiche Arbeit im Rahmen der Aktion KURS 21 "Kooperationen von Unternehmen der Region und Schulen" erhielt nach 2005 bereits zum zweiten Mal die Anerkennung für das Engagement um nachhaltige Bildung. Projektleiterin Bettina Feller, die Hauptamtliche Beigeordnete des Landkreises, Christine Gräfe, Birgit Fleischer von der IHK Ostthüringen und Silke Stalph von dem Bildungswerk Thüringer Wirtschaft nahmen die Ehrung anlässlich der 14. Internationalen Sommerakademie "Kindheit und Jugend im Wandel! Umweltbildung im Wandel?" in Ostritz- St. Marienthal entgegen. Insgesamt erhielten 58 Projekte sowie zwei Kommunen in der aktuellen Auswahlrunde die Auszeichnung, in Form von Urkunde, Fahne und Stempel.
Bei der Initiative KURS 21 beschäftigen sich die Schüler und Schülerinnen der verschiedenen Fächer und Jahrgangsstufen intensiv mit ihren Partnerunternehmen. Dadurch werden Berufsbilder und Ausbildungsmöglichkeiten des Betriebes vorgestellt und für die zukünftige Generation begreifbar. In vielen Fächern gibt es Themen, die am Beispiel des Betriebes erklärt bzw. von Schülern erarbeitet werden können: In Geographie geht es um die Standortfrage, in Physik um den Energieverbrauch, in Sozialkunde um den Umweltschutz. Die Schüler finden Antworten auf ihre Fragen zu wirtschaftlichen, ökologischen sowie sozialen Aspekten und erkennen deren Vernetztheit. Durch den persönlichen Kontakt zu Lehrern und Schülern finden Unternehmen leichter qualifizierte sowie motivierte Nachwuchskräfte. Die gewonnene Praxisnähe steigert zudem die Motivation der Schüler am Lernen. Sie erkennen plötzlich, wofür Prozentrechnung außerhalb der Schule nötig ist, bauen ihre Vorurteile gegenüber den vermeintlich staubtrockenen Wirtschaftsthemen ab und lernen frühzeitig die berufliche Realität kennen. "Ein Lehrbuch kann noch so aufwendig gestaltet sein, erst das praktische Erlebnis sorgt für die nachhaltige Wirkung - und diesen Erfolg kann das Projekt KURS 21 schon seit langem für sich verbuchen", erläutert Christine Gräfe die konzeptionelle Idee des Projektes.
KURS 21 startete bereits 2003 in den Landkreisen Altenburger Land und Weimarer Land und konnte inzwischen auf ganz Thüringen ausgedehnt werden. Ein Initiator der ersten Stunde war Landrat Sieghardt Rydzewski, der auch heute noch Anlass zum Handeln erkennt: "Eines der wichtigsten Ziele in unserem Landkreis ist es, qualifizierten Nachwuchs zu fördern und junge Leute für die Wachstumsbranchen in unserer Region zu gewinnen. Dazu müssen wir Wissen vermitteln und Motivation erzeugen."
Im Altenburger Land sollen Lernpartnerschaften zwischen allen weiterführenden Schulen und benachbarten Unternehmen abgeschlossen werden. 14 solcher Kooperationen wurden seit 2004 bereits geschlossen, zahlreiche Verträge verlängert. Erst im April war die letzte Vereinbarung zwischen dem Förderzentrum Altenburg, der INNOVA und dem Roten Kreuz unterzeichnet worden.