Es lebe die Neugier: "Jugend forscht" zum 14. Mal in Rositz

6. März 2008

Rositz. "Viva la Neugier" steht auf den Plakaten für den "Jugend forscht"-Wettbewerb 2008. Das Motto und das Plakatmotiv - eine neugierige junge Frau - haben ihr Ziel auch in Ostthüringen nicht verfehlt. Denn ziemlich wissbegierig waren auch die 132 Schülerinnen und Schüler, die im Festsaal des Rositzer Kulturhauses ihre 57 Arbeiten aus den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Technik, Geo- und Raumwissenschaften, Chemie, Mathematik/Informatik und Physik vorstellten - und auf die Delegation zum Landeswettbewerb hofften.

Bei der 14. Auflage des Regionalwettbewerbes "Jugend forscht - Schüler experimentieren" wurden die innovativsten, kreativsten und ungewöhnlichsten Arbeiten der 10- bis 18-Jährigen prämiert. "Wie schon in den vergangenen Jahren haben wir viele Regelschulen dabei, das zeichnet uns in Ostthüringen aus", sagte Wettbewerbsleiter Dirk Heyer. "Die fleißigsten Forscher kamen mit zehn Projekten von der Rositzer Regelschule. Sogar 13 Arbeiten reichte das Altenburger Friedrichgymnasium ein."

Viele Nachwuchsforscher sind dabei schon wettbewerbserprobt: Bereits zum vierten Mal waren Kitty Schober und Karen Eltzschig vom Altenburger Lerchenberggymnasium in Rositz dabei, erst 2007 waren sie für ihre Untersuchung von natürlichen und synthetischen Farbstoffen in Süßwaren mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden. "Diesmal ging es bei uns wieder um Farbe, allerdings die in Textilien", erzählt Kitty. "Wir haben untersucht, wie man diese mit natürlichen Farbstoffen, wie beispielsweise in Rotwein oder Blaubeeren, färben kann. Dafür haben wir dann auch einige unserer alten T-Shirts geopfert." Die Jury belohnte die Idee mit einem ersten Preis in Chemie.

Vier weitere Siege gingen ebenfalls ins Altenburger Land: Andre Bauer vom Seckendorf-Gymnasium Meuselwitz wertete Beringungsdaten von Rauchschwalben aus, Philipp Hartung, Florus Woitke und Carl-Philipp Karpinski vom Lerchenberggymnasium gingen im Schlosspark auf die geophysikalische Suche nach barocken Überresten, ihre Mitschüler Niklas Backmann und Justin Bauch bestimmten das Leistungsverhalten einer Lego-Eisenbahn, Rick Sendelbeck und Ron Hermenau vom Friedrichgymnasium widmeten sich der regionalen Belastung des Niederschlages durch Ammonium und Nitrate.

Fünfmal ging der 1. Platz an das Carl-Zeiss-Gymnasium in Jena. Dort widmeten sich u. a. drei Nachwuchsforscher dem Leipzig-Altenburg Airport, weil sie herausfanden, dass der Flugroutenplaner vor allem im Vergleich mit anderen Flughäfen durchaus ausbaufähig ist. "Man kann zwar die Verbindungen von Nobitz nach London und Barcelona und zurück planen. Aber was ist mit den weiterführenden Verbindungen mit Ryanair in die ganze Welt? Davon haben wir nichts gefunden", erklärten Mario Gerecke, Martin Fritzsche und Paul Lange. "Einen solchen neuen Routenplaner haben wir entwickelt, damit kann man die Reisen auch nach Flugdauer oder Preis planen." Eine tolle Idee, die auch mit dem Sonderpreis des Landrates belohnt wurde und sicher bald auf dem Leipzig-Altenburg Airport genutzt wird.

Wettbewerbsleiter Dirk Heyer sowie der Patenbeauftragte Bernd Huster vom Wissenschafts- und Transfercenter (WTC) waren mit Ergebnissen, Beteiligung und Ablauf der Veranstaltung mehr als zufrieden. Die Organisatoren freuten sich auch in diesem Jahr über die große Unterstützung durch Firmen und Privatpersonen. Die Bereitschaft, den Wettbewerb zu unterstützen steigt. "Insgesamt kamen rund 11.000 Euro zusammen. Das Geld brauchen wir auch, um für die Teilnehmer die zwei Finaltage mit Programm, Unterbringung, Ausflügen und Betriebsbesichtigungen zu ermöglichen", erklärte Bernd Huster. "70 Unternehmen waren als Sponsor dabei, dafür bedanken wir uns ganz herzlich!"

Eine besondere Überraschung hatte Klaus Diezel, Chef des gleichnamigen Hydraulikunternehmens in Beerwalde, parat: Als er am 30. Januar 2008 seinen 70. Geburtstag feierte, bat er seine Gäste und Gratulanten von persönlichen Geschenken abzusehen und stattdessen für den Wettbewerb "Jugend forscht" zu spenden mit dem Versprechen, dass er den Betrag entsprechend verdoppeln werde. Dieses Versprechen hielt er. Insgesamt wurden 3 825 Euro gespendet und er erhöhte diesen Betrag auf 7.650 Euro. Klaus Diezel unterstützt "Jugend forscht" schon seit vielen Jahren, die Förderung des Nachwuchses liegt ihm auch in seiner Firma am Herzen.

Das Geld ist bereits fest eingeplant: "Es fließt nicht in den aktuellen Wettbewerb, sondern wird dazu verwendet, um beispielsweise die schon etwas in die Jahre gekommenen Präsentationsboxen für die Arbeiten zu erneuern", erklärte Bernd Huster.

Scheckübergabe: Klaus Dietzel, Chef des gleichnamigen Hydraulikunternehmens in Beerwalde, spendete 7 650 Euro, die sein Schwiegersohn Bertram Wößner, der ebenfalls in der Firma tätig ist, überreichte.

Bernd Huster vom Wissenschafts- und Transfercenter (WTC), der den Scheck mit entgegen nahm, freute sich über die große Unterstützung. Insgesamt kamen für den Wettbewerb rund 11 000 Euro zusammen. Damit wurden für die Teilnehmer die zwei Finaltage mit Programm, Unterbringung, Ausflügen und Betriebsbesichtigungen ermöglicht. "Wir danken allen Unternehmern und Privatpersonen ganz herzlich!"

Mit Tannenzweigen, Fellen und einem Frischlings-Präparat war der Stand von Diana Ruder, Karina Suchowski und Maria Ott vom Gymnasium Greiz ein besonderer Blickfang. Sie hatten sich mit dem Thema "Jagd - aktiver Naturschutz in der Hegegemeinschaft "Greizer Wald" beschäftigt. Dies brachte ihnen nicht nur viele interessierte Besucher, sondern am Ende auch den 2. Platz im Fachbereich Biologie sowie ein Jahresabonnement der Zeitschrift "natur und kosmos".