Werke von Gustav Mahler und Richard Strauss
Goethe soll einmal gesagt haben, in einen guten Haushalt gehörten zwei Bücher: Eine Bibel und eine Ausgabe der Gedichtsammlung Des Knaben Wunderhorn von Achim von Arnim und Clemens Brentano. Die Sammlung umfasst neben Soldatenliedern, Naturbildern und metaphysischen Liedern auch Kinder-, Tanz- und Unterhaltungslieder. Mahler beschäftigte sich viele Jahre mit dieser Volksliedsammlung und komponierte einige Lieder als ein Zwiegespräch zwischen Mann und Frau. Die von Mahler selbst verfasste Orchestrierung einer Auswahl von 14 dieser Lieder erklingt in diesem Konzert.
Zweifellos ein weiterer Titan der Spätromantik ist Richard Strauss, der mit seinen Tondichtungen und Programmsinfonien den Weg für die Moderne geebnet hat. Seine Tondichtung Also sprach Zarathustra bezeichnete er selbst als „weitaus das Bedeutendste, Formvollendetste, Interessanteste und Eigentümlichste meiner Stücke”.
Das Stück mit dem wohl berühmtesten Sonnenaufgang der Musikgeschichte handelt von der Freiheit des menschlichen Geistes und der Loslösung von besonders sturer Wissenschaftlichkeit, aber auch Religion.
Der Zarathustra von Richard Strauss ist, wie er selbst, ein Kosmopolit. Jemand, der sich losgelöst hat von aller kleingeistiger Moralität und sich selbst als Individuum befreit hat. Das gesamte Stück bewegt sich zwischen den beiden Haupttonarten C-Dur und H-Dur, die einerseits für die Natur und andererseits für ihren Kontrast zum menschlichen Geist stehen.
Ein Einführung in die Werke findet um 18:45 Uhr in der gleichen Spielstätte statt.