Vizelandrätin in den Ruhestand verabschiedet
Landrätin ehrt Christine Gräfe mit der "Medaille ...
Altenburg. Nach 24 Berufsjahren im Dienste der Landkreise Schmölln und Altenburger Land wurde Vizelandrätin Christine Gräfe auf der Kreistagssitzung am 7. Mai in den Ruhestand verabschiedet. Als Zeichen der hohen Wertschätzung und der Bedeutung ihres Wirkens für die Region verlieh ihr Landrätin Michaele Sojka die „Medaille für besondere Verdienste des Landkreises Altenburger Land“. Michaele Sojka sagte: „In wenigen Wochen, am 1. Juli 2014, begehen wir den 20. Geburtstag des Landkreises Altenburger Land. Zwei Jahrzehnte einer erfolgreichen Entwicklung liegen hinter uns, eine Entwicklung, die aus Sicht der Kreisverwaltung mit einem Namen ganz besonders eng verbunden ist: Mit dem Namen Christine Gräfe.“
Nachdem Christine Gräfe in ihren ersten Berufsjahren zwischen 1965 und 1985 wertvolle Erfahrungen als Buchhalterin und Hauptbuchhalterin in verschiedenen Unternehmen und Institutionen gesammelt hatte, übernahm sie 1990 das Amt der Kämmerin im Landkreis Schmölln und war in dieser Funktion zudem in die Vorbereitungen zur Kreisgebietsreform eingebunden. Im neu gegründeten Landkreis Altenburger Land fungierte sie ab Sommer 1994 als Leiterin des Amtes Wirtschaftliche Betätigung und Kreisplanung, vier Jahre später übernahm sie die Leitung des Sozialamtes. Nach hausinternen Umstrukturierungen wurde der Verwaltungsbetriebswirtin schließlich im Jahr 2000 die Leitung des Dezernats 4 übertragen, in dem sie das Sozialamt, das Gesundheitsamt, das Jugendamt sowie das Veterinäramt verantwortete. Im Jahr 2004 wurde Christine Gräfe Chefin des neu eingerichteten Fachbereiches Soziales und Jugend. Zugleich wählte sie der Kreistag in diesem Jahr erstmals zur Vizelandrätin, 2010 erfolgte die Wiederwahl.
Christine Gräfe ist eine Vollblut-Verwaltungsfachfrau. In all den Berufsjahren in der Kreisverwaltung schlug ihr Herz besonders für soziale und haushalterische Themen. Sie hat einen entscheidenden Anteil daran, dass sich die Kreisverwaltung mit den Jahren zu einem modernen und serviceorientierten Dienstleistungsunternehmen für unsere Bürgerinnen und Bürger entwickelt hat. Vor allem im sozialen Bereich gab es in den letzten zwei Jahrzehnten viele Schwierigkeiten zu meistern. Tausende Menschen standen ohne Arbeit da, die Zahl der Empfänger von Sozialleistungen stieg rasant an. Lösungen und entsprechende Leistungen waren gefragt, um die Menschen vor noch größerem sozialem Abstieg zu bewahren. Die Organisation der Grundsicherung für Arbeitssuchende musste weiterentwickelt werden, ebenso die Leistungsgewährung im SGB XII. Zudem brauchte es sozialverträgliche Festlegungen zu den Unterkunftskosten. Eine vernünftige Schulnetzplanung galt es zu erstellen, ebenso einen zielgerichteten Jugendhilfeplan. Soziale Netzwerke galt es auf- und auszubauen, die Änderungen im Kindertageseinrichtungsgesetz umzusetzen, das neue Jobcenter auf den Weg zu bringen, und, und, und. All diese Themen lagen auf dem Tisch von Christine Gräfe und trotz oftmals schwieriger Ausgangslagen hat sie all die Aufgaben gemeinsam mit ihren Fachdienstleitern und Mitarbeitern hervorragend gelöst. Besonders ihren Führungskräften brachte Christine Gräfe stets großes Vertrauen entgegen, ließ ihnen Freiraum für Ideen, selbstständiges Arbeiten und Entscheiden. Christine Gräfe arbeitete nicht nur mit großem Sachverstand, sondern auch mit viel Herz. Die Schicksale der Menschen ließen sie nicht kalt. Um einzelne, besonders dramatische Schicksale kümmerte sie sich auch selbst. Mit viel Einfühlungsvermögen suchte sie oft auch das Gespräch mit ihren Mitarbeitern, die nach besonders schwierigen Situationen im Umgang mit Hilfesuchenden und Sozialleistungsempfängern Rat und manchmal auch selbst seelischen Beistand brauchten.