Viele Kreisstraßen durch Winterschäden stark geschädigt
Landkreis. Über 5 Prozent des 215 Kilometer umfassenden Kreisstraßennetzes im Altenburger Land weisen derzeit aufgrund des langen und harten Winters größere Schäden auf. Das haben erste Befahrungen der Straßenaufsicht ergeben.
Im 14-Tage-Rhythmus befahren die Mitarbeiter der Straßenaufsicht des Landratsamtes jede Kreisstraße, um die entstandenen Schäden aufzunehmen und gleichzeitig die Beschilderung zu überprüfen.
Rund 55.000 Quadratmeter des Kreisstraßennetzes, (das entspricht bei einer Straßenbreite von fünf Metern etwa elf Kilometer), sind durch Schnee, Frost und Tauwetter stark beschädigt; an vielen Stellen besteht akuter Instandsetzungsbedarf. Erste Sofortmaßnahmen wurden bereits in den Wintermonaten durchgeführt. Insgesamt 14 Tonnen Kaltmischgut sind in der Winterzeit für die Flickung der großen Schlaglöcher verarbeitet worden.
Doch erst jetzt, nachdem die Kreisstraßen frei von Schnee und Eis sind, zeigt sich das komplette Ausmaß aller Schäden. "Im Moment sind die Mitarbeiter der Kreisstraßenmeisterei im Dauereinsatz, um mit Heißmischgut die größten Schlaglöcher des Winters zu beseitigen. Natürlich können sie nicht zur gleichen Zeit an jedem Ort sein", sagte der Fachbereichsleiter Schulen, Gesundheit und Bauen, Bernd Wenzlau.
Für die Instandsetzung des Kreisstraßennetzes stehen 2010 300.000 Euro im Haushaltsplan des Landkreises zur Verfügung. "Bei einem Großteil der Schäden an den Kreisstraßen reicht die Flickung/Unterhaltung nicht mehr aus. Es sind fachgerechte Instandsetzungsarbeiten erforderlich, damit ein Straßenzustand für einen längeren Zeitraum hergestellt werden kann, der dem regelmäßigen Verkehrsbedürfnis und den Erfordernissen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung genügt.
Grund für die hohe Anzahl an Straßenschäden sind die im Altenburger Land vorherrschenden geologischen Bedingungen. Die Böden in unserem Landkreis bestehen überwiegend aus Lößlehm und sind deshalb äußerst frostempfindlich, weshalb wir nach diesem Winter einen solch hohen Instandsetzungsbedarf zu verzeichnen haben", sagte Bernd Wenzlau. Rund 1,5 Millionen Euro, so schätzt Bernd Wenzlau ein, wären erforderlich, um die größten Schäden an den Kreisstraßen des Landkreises nach den anerkannten Regeln der Baukunst und Technik zu beseitigen.
Die Verwaltung wird im ihr zur Verfügung stehenden Kostenrahmen eine beschränkte Ausschreibung für Instandsetzungsmaßnahmen in mehreren Losen durchführen. Dabei werden vorrangig die Kreisstraßen berücksichtigt, auf denen der Landkreis die Schülerbeförderung zu gewährleisten hat oder Verkehrsbeschränkungen wie Höhenbegrenzung an Unterführungen bestehen.
Bis zum Abschluss der Instandsetzungsmaßnahmen appelliert der Landkreis an die Vernunft der Autofahrer, sich mit Um- und Weitsicht der Straßensituation anzupassen sowie die Geschwindigkeitsbegrenzungen und Warnschilder zu beachten.