NABU und Landkreis gestalten Offenlandschaft mit seltenen Wildschafen in Löbichau
Löbichau. Wo einst gigantische Halden, zerfurchtene Böden und tiefe Schlammteiche die Landschaft prägten, ist längst eine weitläufige Trockenfläche mit einer vielseitigen und sehr lebhaften Kultur entstanden. Und auf diesem Gebiet in der Nähe des einstigen Wismut-Schachtes bei Löbichau werden zukünftig seltene, vom Aussterben bedrohte Skudden-Schafe in einer Offenlandschaft grasen.
Eingebettet in die verschiedenen Kunstwerke des BUGA-Projektes wird das Gebiet "Wismut-Folgelandschaft Löbichau" zu einem einzigartigen Biotop umgestaltet. Schon jetzt ist die vom NABU Altenburger Land, dem Landkreis und der Gemeinde Löbichau gekaufte und gepflegte Fläche eine Quelle für Artenvielfalt: Auf den 25 Hektar, durchzogen von Erosionsrinnen und Kleingewässern, fühlen sich nicht nur seltene Kreuzkröten wohl. Auch Wachteln, Rebhühner und Grauammer haben sich bereits in dem Gebiet niedergelassen.
In den nächsten Monaten werden hier zudem die vom Aussterben bedrohten Skudden-Schafe einziehen. Mit der Offenhaltung dieser Wildschafrasse verfolgt der NABU ein besonderes Konzept: "Die Fläche ist zum einen Landschaftsbiotop und Heimat zahlreicher, verschiedener Lebewesen wie Wiesenpiper oder Schwalbenschwanz", erklärt Mike Jessat, Vorsitzender des NABU Thüringen, die Idee. "Zum anderen erschaffen wir durch die Haltung der Skudden einen eigenen Genpol dieser seltenen Rasse." In einem eigens für die Schafe gestaltetem Fachwerkhaus wird es zudem Nistplätze für Schleiereulen, Turmfalken und Dohlen geben. Der Bau dieses Gebäudes sowie die Einzäunung des Geländes werden schon in den nächsten Monaten erfolgen.
Begeistert von dieser Atenvielfalt zeigte sich der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland e.V. (NABU), Olaf Tschimpke, der zusammen mit Mike Jessat im Rahmen seiner Sommerreise verschiedene Schutzgebiete in Thüringen besuchte. "Die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Verein und Landkreis sowie der Gemeinde und das gute Konzept sind vorbildlich", freut sich Olaf Tschimpke über das Projekt in Löbichau. "Das weitere Ziel unserer Arbeit sollte es nun sein, solche schönen Ökoinseln deutschlandweit zu verknüpfen".