Landrat ehrt Rositzer Karl Heymann mit der „Medaille für besondere Verdienste“
Veranstaltet von den „Futterschrotern“ wetteiferten am 7. Mai rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer um die Thüringer Meistertitel im Mähen mit der Sense. Viele Jahre wurde das Event vom Rositzer Karl Heymann organisiert, der das Zepter nun aber gesundheitsbedingt an Jüngere übergab und mit Aline Albrecht und Ralph Cramer würdige Nachfolger fand. Diesen Wechsel im Vorsitz nahm Landrat Uwe Melzer zum Anlass, Karl Heymann für seine langjährige Arbeit und sein großartiges Engagement zu danken. Als Zeichen der hohen Wertschätzung und der Bedeutung seines Wirkens für die Region verlieh der Landrat an Karl Heymann die „Medaille für besondere Verdienste des Landkreises Altenburger Land“.
In der Laudatio des Landrates auf Karl Heymann heißt es:
Sehr geehrter Herr Heymann,
seit fast drei Jahrzehnten sind Sie das Gesicht der „Futterschroter“ im Altenburger Land. Gesundheitsbedingt haben Sie das Zepter zu Beginn dieses Jahres nun an Jüngere übergeben und mit Aline Albrecht und Ralph Cramer würdige Nachfolger gefunden.
Diesen Wechsel im Vorsitz möchte ich zum Anlass nehmen, Ihnen für Ihre langjährige Arbeit und Ihr großartiges Engagement sehr herzlich zu danken. 1996 war es, als Sie die „Futterschroter“ aus der Taufe hoben. Seitdem hat die kleine Interessensgruppe unter Ihrer Federführung das gesellschaftliche und kulturelle Leben unseres Landkreises mitgestaltet und entscheidend dazu beigetragen, vor allem die alten bäuerlichen Traditionen des Mähens mit der Sense und des Dengelns fortleben zu lassen. Sie selbst beherrschen dieses Handwerk vorzüglich, sind mehrfacher Thüringer Meister im Sensemähen und haben viele vordere Platzierungen bei Deutschen Meisterschaften erreicht. Sogar an Europa- und Weltmeisterschaften haben Sie mit Ihrem Team erfolgreich teilgenommen und so den Namen unseres schönen Altenburger Landes weit über die Kreis-grenzen hinaus getragen. Verdient gemacht haben Sie sich aber nicht nur als Wettkämpfer, sondern vor allem auch als Organisator der Thüringer Meisterschaft im Mähen mit der Sense, die alle zwei Jahre in Rositz stattfindet. Bei acht dieser Meisterschaften waren Sie Cheforganisator und Wettbewerbsleiter, gingen auch selbst mit an den Start. Immer haben Sie dabei mit Leidenschaft, Hingabe und Ehrgeiz agiert und es verstanden, andere für unsere im Altenburger Land gelebten Traditionen zu begeistern. Dank Ihnen und den „Futterschrotern“ können nun auch jüngere Menschen im Altenburger Land wieder etwas mit dem Begriff Dengeln anfangen – das Plattschlagen der Schneidekante einer Sense mit einem speziellen Hammer – so, wie es die Bauern einst praktizierten um ihr Mähwerkzeug zu schärfen. Tausende Besucher konnten diese Handwerkskunst in den letzten Jahren während Ihrer zahlreichen Verführungen auf Märkten, Volksfesten und Erntedankfesten mitverfolgen. Pro Jahr waren es um die acht bis zehn Auftritte der „Futterschroter“, die von Ihnen vorbereitet und durchgeführt wurden.
Bei vielen weiteren Veranstaltungen, sowohl im Landkreis als auch thüringenweit, waren Sie in der Vergangenheit mit von der Partie, haben sich aktiv und mit vielen guten Ideen eingebracht. Ich denke da zum Beispiel an den Thüringentag, an das historische Altenburger Bauernreiten und an die Rositzer Kirmes. Lange Zeit waren Sie zudem Mitglied im Altenburger Folkloreensemble, haben dort mit getanzt und die Altenburger Mundart zum Besten gegeben. Die Rolle des Hofnarren bei den Prinzenraubfestspielen war wie für Sie gemacht. Und schließlich haben Sie als Clown die Herzen der Kinder erobert. Verschmitztes Lächeln, stets gut gelaunt, gern einen flotten Mundart-Spruch auf den Lippen, eine mit Stolz getragene Malchertracht und immer voller Tatendrang – so kennen Sie die meisten Rositzer und viele Menschen im Altenburger Land und so haben sie ihren „Karli“ in all den Jahren lieben gelernt.
Sehr geehrter Herr Heymann,
als Zeichen der hohen Wertschätzung und der Bedeutung Ihres Wirkens für die Region verleihe ich Ihnen heute die „Medaille für besondere Verdienste des Landkreises Altenburger Land“. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen bestes persönliches Wohlergehen und vor allem gute Gesundheit.