Landkreis beteiligt sich an groß angelegter Tierseuchenübung

8. Juli 2025

In der vergangenen Woche fand in Thüringen eine groß angelegte Tierseuchenübung zum fiktiven Ausbruch der Maul- und Klauenseuche statt. So wie alle Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämter des Freistaates Thüringen war auch der Fachdienst Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung des Landkreises Altenburger Land mit dabei.

Ziel der Übung: Den geordneten Ablauf notwendiger Bekämpfungsmaßnahmen trainieren, mögliche Schwachstellen in der Organisation erkennen und beseitigen, bevor es zu einem Ernstfall kommt. An der Übung in Altenburg beteiligt waren vier Amtstierärzte, zwei Tiergesundheitskontrolleure sowie ein Lebensmittelkontrolleur. In die fiktive Lage einbezogen wurde zudem der Leiter des Verwaltungsstabes des Landkreises Altenburger Land Ronny Thieme. Dieser Stab wird im Falle einer Seuche, Krise oder Katastrophe zusammengerufen und besteht aus Mitarbeitern der Kreisverwaltung und weiteren externen Experten. Der Stab wurde bei dieser Übung nicht aktiviert.

Fiktiv durchgeprobt wurde die Schlachtung und Milchanlieferung von Rindern aus einer Sperrzone und so arbeiteten die Beteiligten nach und nach alle einzelnen Schritte ab – etwa die Sperrung von Schlachthof und Molkerei sowie die Erfassung und Sicherstellung aller kontaminierten Erzeugnisse. Im Umkreis von drei Kilometern um den Schlachthof herum wurde schließlich die Untersuchung aller knapp 800 Klauentiere simuliert.

Amtsveterinär Matthias Thurau zieht ein positives Resümee: „Die erforderlichen Daten zu Tiertransporten, Warenbeständen und Verbleib von Erzeugnissen konnten von den beiden simulierten Betrieben vorgelegt werden und die Kommunikation mit dem Landestierseuchenkrisenzentrum hat funktioniert.“ Thurau fügt an: „Es ist wichtig, solche Tierseuchenszenarien zu üben. Wenn es zu Seuchenausbrüchen mit der Festlegung von Sperrzonen und Tötung von Tierbeständen kommt, ist die lokale Veterinärbehörde sehr schnell im Grenzbereich ihrer personellen Kapazität, zumal die Tagesaufgaben wie Tierschutz und Lebensmittelkontrollen weiter erledigt werden müssen. Aus diesem Grund ist die Koordinierung und Unterstützung durch den Freistaat unbedingt erforderlich.“

Hintergrund zur Maul- und Klauenseuche (MKS):
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hoch ansteckende, akut verlaufende Viruserkrankung bei Paarhufern wie Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen. Auch Wild- und Zootiere können betroffen sein. Für den Menschen besteht keine Gesundheitsgefahr. MKS ist als Seuche der Kategorie A im EU-Tiergesundheitsrecht gelistet und muss im Ausbruchsfall umgehend bekämpft und getilgt werden. Erkrankte Tiere entwickeln schmerzhafte Bläschen und Erosionen an Schleimhäuten und unbehaarten Hautstellen, vor allem im Bereich des Mauls und der Klauen. Die letzte MKS-Infektion in Deutschland wurde im Januar 2025 in Brandenburg registriert. Im März und April 2025 waren auch Ungarn und die Slowakei betroffen. Aufgrund ihres potenziell verheerenden wirtschaftlichen Schadens zählt die Maul- und Klauenseuche zu den bedeutendsten Tierseuchen weltweit.