Kindergarten mit Hotelcharakter - Richtfest für neue Tagesstätte am Krankenhaus gefeiert
Landkreis. Betreuung am Abend und am Wochenende, Englisch-Unterricht, viel Bewegung, gesunde Ernährung und die Förderung von Kindern mit Behinderungen " der neue Kindergarten des Kreiskrankenhauses, der am 1. September eröffnen wird, bietet Familien und ihrem Nachwuchs einen optimalen und im Landkreis bisher einzigartigen Service. Kinder ab sechs Monaten werden hier nicht nur wochentags zwischen 5:45 und 17 Uhr betreut. Wenn Eltern beispielsweise im Schichtdienst arbeiten, können die Kleinen auch am Abend, nachts oder an Wochenenden und Feiertagen in der Einrichtung bleiben. Die Kita bietet insgesamt 54 Plätze, davon allein acht für Kinder mit Behinderungen. Mit dem Bau, der ca. 1,5 Millionen Euro kostet, wurde im Dezember vergangenen Jahres begonnen. Das Richtfest für die neue Tagesstätte wurde am 11. Mai gefeiert.
Dr. Gundula Werner, die neben ihrer Tätigkeit als 2. Geschäftsführerin auch das Kindergartenprojekt betreut, begrüßte die Gäste in dem Rohbau sehr herzlich, und zeichnete in ihrer Rede ein eindrucksvolles Bild davon, wie es in der Einrichtung in wenigen Monaten aussehen soll. "Für die Kleinen wird es viel Bewegung an frischer Luft geben, dafür ist der Standort bestens geeignet. Am Herzen liegt uns außerdem die gesunde Ernährung, hierfür werden wir auch Bereiche des Krankenhauses mit nutzen", so Gundula Werner. So ist ein Vorschulschwimmen im Bewegungsbad der Physiotherapie geplant, außerdem werden Gymnastik, Kneippanwendungen und Rückenschule mit den Kindern durchgeführt. Auch Englisch steht auf dem Tagesplan. "Kenntnisse werden bei uns vor allem in den Bereichen Sprache und Kommunikation, soziale und emotionale Beziehungen, Bewegung sowie Spielen, Gestalten und Experimentieren vermittelt."
Darüber hinaus sei der neue Kindergarten eine integrierte Tagesstätte. "Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei in der sogenannten konduktiven Förderung, die bereits jetzt schon durch den Verein "Schritt Weise e.V." erfolgreich durchgeführt wird" erklärte Gundula Werner. "Die Bewegungsstörung wird nicht isoliert als "behandlungsbedürftige" Krankheit oder Behinderung betrachtet, sondern als komplexe Lernaufgabe, die das Kind mit Hilfe einer kompetenten Bezugsperson aktiv zu bewältigen lernt. Physio- und ergotherapeutische Maßnahmen fließen dabei in die heilpädagogische Erziehungsarbeit mit ein."
Erste Ideen zu dieser Konzeption waren bereits 2004 zwischen Kreiskrankenhaus und dem Landratsamt entstanden. Geplant war damals ein reiner Betriebskindergarten für die circa 760 Mitarbeiter. Förderfähig war das Projekt zum Zeitpunkt der Planung und Beantragung nicht, deshalb wurde das Vorhaben aus Eigenmitteln finanziert. "Die kreiseigene Krankenhaus-Gesellschaft hat hierbei nicht in ihre ureigenste Aufgabe investiert, aber der Kindergarten erfüllt im Landkreis eine ganz wichtige Funktion", machte Landrat Sieghardt Rydzewski in seinem Grußwort deutlich. "Zum einen ist es eine große Hilfe für die Mitarbeiter des Krankenhauses, aber auch ein Beitrag für die Wohn- und Lebensqualität insbesondere in Altenburg. Gleiches gilt für die künftige Seniorenresidenz, die am Richard-Wagner-Platz in Altenburg entstehen wird." Beide Projekte werden zu 100 Prozent aus Eigenmitteln des Krankenhauses finanziert.
Der neue Kindergarten mit Hotelcharakter schafft für junge Eltern mit Kindern ein qualitativ hochwertiges und flexibles Betreuungsangebot. "So wird es möglich, qualifiziertes Personal zu halten und den Eltern auch mehr Flexibilität im Berufsleben zu verschaffen", sagte der Landrat. "Für viele wettbewerbsfähige Unternehmen hat das Thema Familienfreundlichkeit und Flexibilität eine immer größere Bedeutung. Es ist gut, wenn sich gerade auch kreiseigene Unternehmen dieser Verantwortung stellen."
Krankenhaus-Geschäftsführer Peter Jansen ist von dem Projekt ebenfalls begeistert. Er dankte anlässlich des Richtfestes den Baufirmen für ihre schnelle und qualitativ hochwertige Arbeit. "Erfreulich ist, dass fast alle bisherigen Bauaufträge an Firmen aus Altenburg und dem Altenburger Land vergeben werden konnten. Lediglich zwei bis drei Spezialaufträge beispielsweise für den Aufzug gingen an Firmen in umliegenden Regionen. Wir liegen gut im Zeitplan und freuen uns schon auf die Eröffnung am 1. September."