"Jugend forscht" fand zum 16. Mal in Rositz statt.

19. März 2010

136 junge Erfinder aus Ostthüringen präsentierten ...

Rositz. Bereits zum 16. Mal fand im Kulturhaus in Rositz am 25./26. Februar 2010 der Regionalwettbewerb "Jugend forscht" für Ostthüringen statt. Der größte europäische Jugendwettbewerb im Bereich Naturwissenschaft und Technik, der in diesem Jahr unter dem Motto "Entdecke neue Welten" stand, bot erneut interessante und spannende Arbeiten in den Kategorien "Schüler experimentieren" (Altersbeschränkung 10 - 14 Jahre) und "Jugend forscht" (15 - 24 Jahre). 62 Projekte in sieben Fachgebieten stellten die 136 jungen Erfinder aus dem Altenburger Land, Gera und Jena dabei vor.

Einige der Nachwuchsforscher sind bereits wettbewerbserprobt: So wie der 16-jährige André Bauer vom Veit-Ludwig-von-Seckendorff-Gymnasium in Meuselwitz, der zum vierten Mal dabei war. Er, der sich seit der 1. Klasse für Vögel interessiert, widmete sich dem Thema "Nutzung von Kleingewässern in der Feldflur durch Vögel am Beispiel der Lossener Senke". Die Jury belohnte diese Idee mit dem 1. Platz im Fachgebiet Biologie sowie Sonderpreisen der Gemeinde Rositz und des Thüringer Lehrerverbandes. "Erforschung des Weltalls durch Astrofotografie und Spektroskopie", so das Thema des 18-jährigen Thomas Fischer vom Lerchenberggymnasium Altenburg, der damit im Fach Geo- und Raumwissenschaften als Sieger hervorging. Ebenfalls den 1. Platz mit dem Thema: "Solarwärmer" belegten Friedrich Sacher und Christoph Harpain vom Christlichen Spalatin-Gymnasium Altenburg. Alle v. g. Schüler sowie drei weitere Projekte vom Carl-Zeiss-Gymnasium Jena bzw. der Andreas-Gordon-Schule vertreten Ostthüringen beim Landeswettbewerb am 24./25. März 2010 in Jena.

Doch auch andere Platzierte boten spannende Projekte. So z. B. die 12-jährige Marika Heyer vom Lerchenberggymnasium Altenburg, die in der Kategorie "Schüler experimentieren" den 1. Platz mit dem regionalen Thema "Der Lebensraum Nistkasten - überraschende Entdeckungen im Schlosspark Altenburg" belegte. Ebenfalls regionalen Bezug hatte das Projekt der beiden 16-jährigen Ronny Müller und Kenny Bruhn von der Regelschule Schmölln. Durch seine Oma sei Ronny Müller zum Wettbewerb animiert worden. Sie erzählte ihm davon, dass für gehbehinderte Menschen öffentliche Gebäude, Ärzte oder Krankenkassen in der Sprottestadt oft schwer zugänglich sind. Das brachte die Schüler auf die Idee, sich mit der Frage: "Rollstuhlgerechtes Schmölln?" zu beschäftigen. Sie untersuchten Schmöllner Örtlichkeiten und überprüften, ob diese für Rollstuhlfahrer zumutbar oder ungeeignet sind. Die Schüler belegten den 3. Platz im Fachgebiet Arbeitswelt und erhielten den Sonderpreis des Landrates.

Die Grundlage für erfolgreiche Forschungsprojekte legen die Schüler mit ihrer Ideenfindung. Doch ohne die hervorragende Arbeit der Betreuungslehrer an den Schulen wäre die Qualität der vorgestellten Projekte oftmals nicht so hoch. Dieses Engagement hob auch Landrat Sieghardt Rydzewski am 26. Februar 2010 im Rahmen seiner Rede zur Abschlussveranstaltung hervor. Er dankte zudem allen Sponsoren, Helfern und Organisatoren, die den Wettbewerb jedes Jahr auf einem so hohem Niveau möglich machen.

Die namentliche Auflistung aller Sponsoren finden Sie auf Seite 12 dieses Amtsblattes. Die 16. Abschlussveranstaltung in Rositz nutzten alle Redner, um die jahrelange und erfolgreiche Arbeit von Bernd Huster bei diesem Wettbewerb zu würdigen. Der Geschäftsführer des Wissenschafts- und TransferCenter des Altenburger Landes und der Hochschulen e. V. (WTC) ist seit neun Jahren Patenträger von "Jugend forscht" und beendet in wenigen Wochen sein Arbeitsleben. Landrat Sieghardt Rydzewski würdigte in seiner Rede das Engagement von Bernd Huster. "Seit über zehn Jahren haben Sie sich mit beispielhaftem Engagement und viel persönlichem Einsatz für den wissenschaftlichen Nachwuchs in unserer Region eingesetzt. Dabei waren Ihre Ziele oftmals viel höher gesteckt, als es die bloße Pflichterfüllung vorgegeben hätte", so der Landrat.

Zudem erinnerte Sieghardt Rydzewski in seiner Laudatio an 2001, als dem Ostthüringer Wettbewerb das Aus drohte. "Noch heute bin ich Ihnen, Herr Huster, sehr dankbar dafür, dass Sie sich 2002 als Patenträger bereiterklärt haben. Damit haben Sie den Ostthüringer Wettbewerb nicht nur vor dem Aus gerettet, Ihrer Beharrlichkeit, Ruhe und Glaubwürdigkeit, ist es zu verdanken, dass jährlich weit über 50 Sponsoren "Jugend forscht" in Rositz finanziell unterstützen", so der Landrat. Neben dem Engagement bei "Jugend forscht", hat Bernd Huster seit 1999 auch maßgeblich die Entwicklung des WTC geprägt. Als Zeichen der hohen Wertschätzung und der Bedeutung für die Region wurde er am 26. Februar 2010 in Rositz durch Landrat Sieghardt Rydzewski mit der Medaille "Dank und Anerkennung des Landkreises Altenburger Land" ausgezeichnet. Auch Wettbewerbsleiter Dirk Heyer bedauerte sein Ausscheiden und sagte: "Eine so gute Zusammenarbeit, wie mit ihm, das kann man sich nur wünschen. Es tut mir leid, dass er geht".

Die Abschlussveranstaltung endete mit der Übergabe der Preise an die Teilnehmer. Zudem wurde erstmals ein Schulpreis vergeben. Mit der Auszeichnung werden Engagement und Leistung von Bildungseinrichtungen im Rahmen des aktuellen Wettbewerbs gewürdigt, zugleich will man Schulen und Lehrer motivieren, sich noch stärker bei "Jugend forscht" zu beteiligen. In Ostthüringen erhält den mit 1.000 Euro dotierten Preis das Friedrichgymnasium Altenburg.

Weitere Informationen finden Sie unter www.jufo.rositz.de oder www.jugend-forscht.de