Hochwasserlage im Altenburger Land entspannt sich

9. Januar 2011

Hauptproblem ist derzeit die Deichsicherung ...

Landkreis. Seit dem 8. Januar, 22:20 Uhr gilt für das Altenburger Land die Hochwasser-Alarmstufe 3 - Hochwasserabwehr. Diese höchste Alarmstufe wurde vom Thüringer Minister für Landwirtschaft, Forsten, Naturschutz und Umwelt aufgrund der Verschärfung der Hochwassersituation infolge des Tauwetters und der stark gestiegenen Wasserführung ausgerufen.

Der damit verbundene ständige Wachdienst und die erforderlichen Sicherungsmaßnahmen an wasserwirtschaftlichen Anlagen, der Kontrolldienst an Brücken, Durchlässen und sonstigen Gefährdungspunkten wurde gewährleistet. Zudem waren alle zur Verfügung stehenden Kräfte für die Hochwasserabwehr mobilisiert.

Aktuell ist die Bundesstraße B 93 zwischen Treben und Serbitz noch Schwerpunkt der Einsätze. Hier drohte ein Damm zu brechen. Derzeit fließt das Wasser kontrolliert ab. Der Landkreis Altenburger Land unterstützte die Verwaltungsgemeinschaft "Pleißenaue" zur Abdichtung mit der Beschaffung von Flies und Technik zur Stabilisierung des Deiches. Die Verantwortlichen vor Ort haben zudem eine Rückschlagklappe am Wasserdurchlass entfernt, um einen höheren Abfluss zu gewährleisten. Zudem wurde das Technische Hilfswerk zur Verstärkung angefordert. Beim Hochwasser im Jahre 2002 wurde an dieser Stelle die B 93 mit einem Bagger aufgebrochen, so dass die Wassermassen kontrolliert in die Pleißenaue abfließen konnten.

Bereits seit dem Nachmittag des 7. Januar sind die Feuerwehren des Landkreises im ständigen Einsatz (derzeit 40 von 76 Wehren). Insgesamt haben diese bis zum heutigen Morgen 101 Einsätze absolviert. Im Rahmen des Hochwasserschutzes stellte der Landkreis den Städten und Gemeinden 25.000 Sandsäcke für Sicherungsmaßnahmen zur Verfügung. Weitere ca. 50.000 kamen von den Städten und Gemeinden

Einsatzschwerpunkte bildeten im Altenburger Land:

  • die Sprotte bei Großstöbnitz
  • der Zusammenfluss von Sprotte und Pleiße bei Saara
  • die Pleiße in Treben

Zu den Hauptarbeiten gehörte das Auspumpen vollgelaufener Keller, Sandsackverbau, ständige Kontrolle der Deiche und wasserwirtschaftlichen Anlagen und alle weiter anfallenden Sicherungsmaßnahmen. Zudem mussten Personen aus Wohnhäusern evakuiert werden. Eine Angabe über Schäden ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich.

Gegenwärtig sind noch zahlreiche Straßen aufgrund des Hochwassers teilweise bzw. voll gesperrt. Darunter auch die beiden Bundesstraßen B 7 rund um Windischleuba und die B 93 Treben - Richtung Serbitz, Ortslage Treben.

Der Pegel der Pleiße ist derzeit fallend, aktuell (11 Uhr) 1,72 Meter, Höchststand vom 8. Januar, 16:58 Uhr 2,96 Meter. Auch der Pegel der Sprotte ist weiter fallend, aktuell (11 Uhr) 2,41 Meter, Höchststand vom 8. Januar, 20:45 Uhr, 3,38 Meter.

Im Landratsamt in Altenburg hat seit dem 8. Januar 2011, 15:00 Uhr ein Stab zur Unterstützung der Koordinierung der Abwehrmaßnahmen seine Arbeit aufgenommen.

Der Leiter der Koordinierungsstelle dankt allen Einsatzkräften: "Ich danke ganz ausdrücklich unseren Einsatzkräften allen voran den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk, der Polizei, den Städten und Gemeinden und den vielen Firmen des Landkreises für die gute Zusammenarbeit und das umsichtige Handeln", so Ronny Thieme.