Ambulantes Zentrum in Schmölln eröffnet
"Die Verbindung von Altem und Neuem ist ...
Schmölln. Großzügige Treppenaufgänge, lichtdurchflutete Behandlungsräume, helle Farben, gemütliche Möbel - in Schmölln wurde in der vergangenen Woche das neue Ambulante Zentrum des Klinikums Altenburger Land feierlich eingeweiht. In nur 15 Monaten Bauzeit entstand ein echtes Schmuckstück. Der über hundert Jahre alte Klinkerbau des ehemaligen Schmöllner Krankenhauses in der Robert-Koch-Straße wurde mit rund 2,5 Millionen Euro saniert und mit einem modernen Anbau versehen.
Zur feierlichen Einweihung am 12. Januar hatten die beiden Geschäftsführer des Klinikums Altenburger Land, Dr. Gundula Werner und Dr. Lutz Blase, zahlreiche Gäste geladen. Unter ihnen auch Landrat Sieghardt Rydzewski, der Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums Dr. Bernhard Blüher, die Schmöllner Bürgermeisterin Kathrin Lorenz sowie ihr Amtsvorgänger Herbert Köhler, die künftigen Nutzer des Gebäudes, politische Vertreter des Landkreises sowie beteiligte Baufirmen.
In ihrer Begrüßungsrede spannte die Geschäftsführerin des Klinikums, Dr. Gundula Werner, den geschichtlichen Bogen von der Errichtung des Hauses im Jahre 1900 bis heute. Als Landkrankenhaus mit 30 - 40 Betten - gestiftet vom Gutsbesitzer Michael Porzig aus Brandrübel - wurde das Gebäude ständig modernisiert und auch durch einen Anbau vergrößert. So befand sich dort u. a. bis Mitte der 90er Jahre die Gynäkologische Station. Weiterhin waren bis 2005 zwei internistische Stationen und eine Intensivstation untergebracht. Danach stand der Bau weitestgehend leer. "Ich freue mich, dass sich die Sanierung als wirtschaftlichste Variante erwies und das Haus heute ein Schmuckstück und "Hingucker" für unseren Klinikbereich in Schmölln geworden ist. Die Verbindung von Altem und Neuem ist gut gelungen", sagte Dr. Gundula Werner.
Das waren auch anerkennende Worte für die Architekten. Nachdem Abriss und Neubau des Gebäudes aus mehreren Gründen verworfen wurden, fand ein Ideenwettbewerb statt. Das Architekturbüro Wittig/Hegenbarth, das mit der Planung und Bauleitung betraut war, hatte die beste und zudem kostengünstigste Idee geliefert.
Erfreut von der Fertigstellung des Ambulanten Zentrums zeigte sich auch Landrat Sieghardt Rydzewski: "Ich freue mich, dass hier etwas Neues entstanden ist, das zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in Schmölln und Umgebung beiträgt". In seinem Grußwort würdigte er außerdem die Investitionssumme von 2,5 Millionen Euro. "Das war alles eigenes Geld vom Klinikum, nicht Geschenktes und nicht Geborgtes", sagte der Landrat. Er bekräftigte zudem, dass damit endgültig alle Pläne vereitelt sind, die darauf abzielten, den Schmöllner Standort zu schließen. Interne Versuche, dem Haus seine Existenzgrundlage zu entziehen, gab es sowohl durch die damalige Altenburger Geschäftsführung als auch den vierten Thüringer Krankenhausplan. "Hier ist etwas entstanden, was Zukunft hat. Das Gebäude ist zwar kein Denkmal, war aber immer ein Denkmal in den Herzen der Bürger von Schmölln", sagte der Landrat.
Auch die Mieter des neuen Ambulanten Zentrums waren bei der Eröffnung zugegen. Im Erdgeschoss des Hauses haben die Praxen bereits ihre Arbeit aufgenommen, u. a. für Neurologie, Augenheilkunde, Psychiatrie/Psychotherapie mit einer Gedächtnissprechstunde sowie mehrere Hausarztpraxen. In der 1. Etage befindet sich eine Interdisziplinäre Frühförderstelle. Hier erfahren Kinder mit Behinderungen bzw. die von Behinderungen bedroht sind und Kinder mit Entwicklungsrisiken von der Geburt an bis zum Schuleintritt Förderung und Begleitung. Ein Team aus Therapeuten und Ärzten unterstützt die Entwicklung in enger Zusammenarbeit mit den Eltern und Erziehern. Ebenfalls im 1. Obergeschoss hat sich eine Praxis für Logopädie eingemietet. In Kürze wird dort noch eine Ergotherapie eröffnet, die das medizinische Angebot im ambulanten Zentrum in Schmölln abrundet.
Der Aufsichtsratsvorsitzende, Dr. Bernhard Blüher, verwies während der Eröffnung darauf, dass der Kreistag mit seinem Beschluss zum Entwicklungskonzept im Jahre 2008 den Grundstein für das Ambulante Zentrum legte. Die Eröffnung ist die erste sichtbare Einzelmaßnahme aus dem Konzept. Erst die neue Gesetzeslage vor wenigen Jahren machte es möglich, dass ein ganzheitliches Miteinander von ambulanter und stationärer Betreuung vorgehalten werden kann.
Nach der offiziellen Einweihung nutzten die zahlreichen Gäste die Gelegenheit, sich bei einem Rundgang selbst ein Bild von den medizinischen Praxis- und Therapieräumen zu machen.