Führungskräftetreffen der Feuerwehren des Altenburger Landes
Landrat: “Die Feuerwehren sind unsere Lebensversicherung"
Altenburg. Zum Führungskräftetreffen der Feuerwehren waren am 14. Februar mehr als 100 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren des Altenburger Landes sowie Vertreter verschiedener Hilfsorganisationen ins Landratsamt gekommen. Traditionell nutzten die Teilnehmer das Treffen, um Erfahrungen auszutauschen und sich über Neuerungen in der Feuerwehr zu informieren. Sieben Kameraden der Feuerwehr und zwei Beamte der Polizei wurden für ihre engagierte langjährige Arbeit beziehungsweise für ihren beherzten Einsatz während eines Wohnungsbrandes von Landrat Sieghardt Rydzewski mit dem „Verdienstkreuz des Landkreises Altenburger Land“ geehrt. Zudem wurden zwei neue Kreisbrandmeister berufen.
In seiner Grußansprache dankte Landrat Sieghardt Rydzewski den Kameradinnen und Kameraden für ihre im letzten Jahr geleistete Arbeit. „Das Männer und Frauen aktiven Feuerwehrdienst ehrenamtlich leisten, ist nicht selbstverständlich. Umso mehr gilt es, immer wieder Danke zu sagen“, so der Landrat. Ebenso wichtig sei es ihm, gute Arbeitsbedingungen für die Feuerwehr zu schaffen und zu erhalten, denn, so Rydzewski, „die Feuerwehren sind unsere Lebensversicherung.“ Die Einheiten der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes sind im Altenburger Land gut aufgestellt. Alle erforderliche Technik ist vorhanden; zur Optimal-Ausstattung fehlen nur ganz wenige Fahrzeuge. In den nächsten zehn Jahren wird der Landkreis rund vier Millionen Euro in den Fuhrpark investieren.
Kritisch äußerte sich Sieghardt Rydzewski zu den im Gefahrenabwehrkonzept des Landkreises aufgedeckten vermeintlichen Mängeln: „Das Land Thüringen fordert von uns eine personelle Doppel-, ja gar Dreifachbesetzung der Einsatzfahrzeuge. Wir haben im Landkreis derzeit die einfache Besetzung und sind damit zuverlässig. Alle anderen Landkreise in Thüringen ebenso. Die völlig überzogenen Forderungen des Landes müssen unbedingt zurückgefahren werden. Dafür sprechen sich alle Thüringer Landräte schon lange aus“, so der Landrat. Auf der einen Seite strebe man im Land nach größeren Gebietskörperschaften, auf der anderen Seite verlange man, dass jeder Landkreis die komplette Katastrophenschutztechnik vorzuhalten hat. Dabei sei es viel sinnvoller, die Einsatztechnik zu regionalisieren, so dass nicht jeder Landkreis alles haben muss. Teure Technik könne sich auch „kaputt stehen“.
Fakt ist: Im Altenburger Land wird eine vorbildliche Arbeit im Katastrophenschutz geleistet, bei der es keine wirklichen Defizite gibt. Dafür wurde der Landkreis in der Öffentlichkeit bereits mehrmals beispielgebend dargestellt. Zunehmend werden zuständige Mitarbeiter des Landratsamtes bei Fragen zum Brand- und Katastrophenschutz von anderen Landkreisen beratend hinzugezogen. „Wichtig ist, dass im Falle eines Katastropheneinsatzes alle Einheiten mit der entsprechenden Personalstärke am Einsatzort erscheinen. Und das ist bei uns zu einhundert Prozent garantiert“, resümierte Sieghardt Rydzewski.
Dank und Anerkennung für die vielen Stunden ehrenamtlich geleistete Arbeit im letzten Jahr sprach auch Kreisbrandinspektor Uwe Engert den Kameradinnen und Kameraden aus. In seinen Ausführungen ließ er das zurückliegende Einsatzjahr kurz Revue passieren und sensibilisierte die Führungskräfte insbesondere für das Thema Einsatzbereitschaft. „Bisher konnten immer alle Einsatzaufgaben bewältigt werden, obwohl keine Personalreserven vorhanden waren“, erklärte Uwe Engert. „Eine dauerhafte Sicherung des Personalbestandes in der Feuerwehr ist nur durch gemeinsame Anstrengungen auf Landes- und kommunaler Ebene zu erreichen. Neben einer intensiveren Mitgliederwerbung vor Ort und der Stärkung des Ehrenamtes im Allgemeinen, wie auch speziell für den Bereich der Freiwilligen Feuerwehren, müssen Rahmenbedingungen für die ehrenamtliche Tätigkeit immer wieder neu angepasst werden“, so der Kreisbrandinspektor weiter. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist es wichtig, junge Menschen möglichst frühzeitig für die Arbeit in der Feuerwehr zu begeistern und zu gewinnen. Immerhin: Die Mitgliederzahlen in den Jugendfeuerwehren - derzeit gehören 430 Mädchen und Jungen dazu - blieben stabil. Und dies ist vor allem auf die gute Arbeit der Jugendfeuerwehrwarte zurückzuführen.