Ein Beitrag zum Schutz des Klimas

30. September 2021
Frank Schmutzler erläutert vor der Schwachgasbehandlungsanlage in Altenburg, wie diese mittels regenerativer thermischer Oxidation Methan unschädlich macht.

Altenburg. Der Landkreis Altenburger Land trägt unter anderem für die Deponien in Altenburg und Schmölln die Verantwortung. Beim Abbau der organischen Inhaltsstoffe des eingelagerten Mülls aus vergangenen Jahrzehnten entsteht sogenanntes Deponiegas. Seit August wird dieses nun mittels Schwachgasbehandlungsanlagen aufgefangen. Diese im Altenburger Land in Betrieb gegangenen Anlagen sind die ersten Schwachgasanlagen dieser Art im gesamten Freistaat Thüringen.

Nach Fertigstellung und der kürzlich erfolgten behördlichen Abnahme der neuen Schwachgasbehandlungsanlagen minimieren diese erheblich die klimarelevante Emission der Deponien. Fast 100.000 Tonnen des besonders klimaschädlichen Methangases werden in den kommenden 25 Jahren nicht in die Atmosphäre gelangen. Außerdem senken die Anlagen die Gefahr, die vom explosiven Methangas ausgeht.

Methan ist neben Kohlendioxid der Hauptbestandteil des Deponiegases, das bei biochemischen Abbauprozessen entsteht. Bisher wurde es über Fackelanlagen verbrannt. "Die Abbauprozesse sind mittlerweile soweit fortgeschritten, dass die Gasproduktion instabil und rückläufig ist”, erläutert Frank Schmutzler, Werkleiter im Dienstleistungsbetrieb Abfallwirtschaft/Kreisstraßenmeisterei. Damit konnte eine effektive und ordnungsgemäße Entgasung der Deponien mit Fackeln nicht mehr gewährleistet werden. Jedoch gelangt bei Stillstand der Entgasungsanlage, Intervallbetrieb oder zu schwacher Absaugung das Deponiegas unkontrolliert in die Atmosphäre. Aus Gründen des Klimaschutzes sowie zur Minimierung des Gefährdungspotenzials durch unkontrollierte Methangasfreisetzung sei eine verbesserte kontinuierliche, aktive Entgasung auf den Deponien unumgänglich gewesen, so Schmutzler weiter.

Die Schwachgasbehandlungsanlage in Altenburg.

Bereits 2017 wurde eine Potenzialanalyse durchgeführt. Deren Ergebnis zeigt, besonders gut geeignet sind aerobe "in situ-Stabilisierungen", also technische Prozesse, bei denen Deponiegas abgesaugt wird und dadurch zugleich Luftsauerstoff in den Deponiekörper nachströmt.

Der Werkausschuss fasste 2018 den Beschluss zur Errichtung der Schwachgasbehandlungsanlagen auf den Deponien Altenburg und Schmölln. Für beide Investitionen wurden insgesamt rund 1,01 Millionen Euro ausgegeben. 50 Prozent der Kosten übernahm das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Projektförderung "nationale Klimaschutzinitiative".