Deponie in der Leipziger Straße wird noch bis Ende September rekultiviert

21. Juni 2009

Abfallwirtschaftsbetrieb bietet kostenlos ...

Altenburg. Auf der Altenburger Deponie in der Leipziger Straße läuft derzeit die zweite Bauphase der umfassenden Sanierung und damit der geordnete Abschluss des Neubereiches. Nach der Verfüllung mit rund 258.000 Kubikmetern bis Mai 2005, wurde die Deponie im ersten Teilbauabschnitt zunächst profiliert und mit Dichtungs- und Gasfangsystemen ausgestattet. Nun wird die Oberflächenabdichtung vervollständigt. Das bedeutet unter anderem, dass eine ein Meter hohe Rekultivierungsschicht aufgebracht und ab Anfang September mit Gräsern und Sträuchern bepflanzt wird. Die Arbeiten der Hagen Umwelt GmbH Olching laufen bereits seit Mitte April und werden voraussichtlich Ende September abgeschlossen sein.

Danach beginnt dann die 30-jährige Nachsorgephase. Diese umfasst die regelmäßige Beprobung von Sicker-, Grund- und Oberflächenwasser sowie der Gasentwicklung. Hierbei müssen bestimmte Parameter erfüllt werden. Auch Kontrollgänge gehören dazu, um Schäden an den Systemen, die beispielsweise durch Nager verursacht werden können, zu vermeiden. Eine Schafherde wird dort außerdem auch zukünftig ganz natürlich dafür sorgen, dass die neue Bepflanzung nicht auswuchert.

"Der gesamte Prozess sowie auch die Sanierung der anderen Deponien in Schmölln und Hainichen war gut geplant, wir haben sozusagen eine Punktlandung geschafft", ist Andrea Gerth, Kfm. Leiterin des Dienstleistungsbetriebes Abfallwirtschaft/Kreisstraßenmeisterei, mehr als zufrieden. "Dies ist vor allem auch durch die gute Vorarbeit der früheren Werkleitung gelungen." Die Deponie in Schmölln befindet sich schon seit 2007 in der Nachsorgephase. "Die Entwicklung läuft hervorragend, die Sickerwassermenge und die Gasentwicklung reduziert sich zusehend", schätzt Andrea Gerth ein. Auch auf der Deponie Hainichen, die seit 1992 geschlossen ist, sollen die letzten Arbeiten nächstes Jahr abgeschlossen werden. "Diese sind finanziell und vom Aufwand her sehr überschaubar. Es müssen etwa 25.000 Kubikmeter Erde aufgetragen, zwei Grundwassermessstellen errichtet und der Hang befestigt werden, dann ist auch dies geschafft."

Positiv sei auch, dass das Gas, welches bei den Abbauprozessen entsteht, zumindest in Altenburg nicht ungenutzt bleibt. Dieses wird nicht einfach abgebrannt, sondern über ein Blockheizkraftwerk seit 2003 verstromt. Ca. 350 Haushalte können damit versorgt werden. Weiterhin ist geplant, auf der Deponie Schmölln eine Photovoltaikanlage zu errichten, die Vorbereitungen dazu laufen bereits. Kosten für den Landkreis entstehen hierbei nicht.

Für die Investitionen und Rekultivierungen auf den Deponien Altenburg und Schmölln wurden insgesamt 14,2 Millionen Euro ausgeben, davon entfallen rund 1,2 Millionen Euro auf den zweiten Bauabschnitt in der Leipziger Straße. "Ein kleiner Teil dieser Kosten wurde aus Fördermitteln abgedeckt, aber überwiegend erfolgte die Finanzierung aus den Abfallgrundgebühren." Gegenwärtig wird prognostiziert, dass für die 30-jährige Nachsorge der Deponien ein finanzieller Aufwand von ca. 3,2 Millionen Euro entstehen wird. Diese Kostenschätzung basiert allerdings auf den gegenwärtigen Erkenntnissen.

Informationen und Aufklärung über die Vorgänge auf den Deponien sowie in der gesamten Abfallwirtschaft wird beim Dienstleistungsbetrieb schon seit einigen Jahren groß geschrieben. Mitarbeiter Frank Hebel bietet Schulklassen kostenlos Rundgänge an und kommt auch gern selbst in die Schule, um den Kindern und Jugendlichen Themen wie Abfallvermeidung, Verwertung, chemische und technische Abläufe näher zu bringen.