Bauarbeiten im Lindenau-Museum und im Theater schreiten weiter voran
Fenster restauriert/Hausschwamm bekämpft/Fassade gereinigt/Hebebühnen installiert.
Seit Monaten prägen die Bauarbeiten auf den beiden Großbaustellen Theater und Lindenau-Museum das Altenburger Stadtbild. Im Lindenau-Museum laufen die vorbereitenden Baumaßnahmen für die Grundsanierung und Restaurierung, die Planungen für das neue Eingangsgeschoss laufen auf Hochtouren.
Im Landestheater liegt derzeitig das Hauptaugenmerk auf der Fertigstellung der verbindenden Gebäudeteile zwischen dem Bühnenhaus und dem neu geschaffenen Abonnement-Büro in der Nähe der Spielstätte Heizhaus. In beiden Häusern wird mit Hochdruck gearbeitet. Vor allem im Theater stehen die Verantwortlichen der Kreisverwaltung, die Architekten und Planer immer wieder vor neuen Herausforderungen.
Lindenau-Museum
Der wohl gefragteste Mann im Lindenau-Museum ist derzeit Tischlermeister Christian Kalkoff mit Team aus der Nähe von Apolda. Er wurde nach erfolgter Ausschreibung von der Kreisverwaltung beauftragt, sich den alten, bauzeitlichen Fenstern anzunehmen, 63 an der Zahl. Die Holz- beziehungsweise Holz-Stahl-Hybridfenster im ersten Obergeschoss werden aufwendig restauriert, die für das zweite Obergeschoss originalgetreu nachgebaut. Inzwischen hat die Tischlerei alle 16 Eckfenster des Gebäudes restauriert und wieder im Museum eingebaut.
Mit diesen Arbeiten verbunden sind natürlich entsprechende Gerüstarbeiten an der Außenfassade, welche gleichzeitig abschnittsweise zur Entfernung der alten Anstriche auf Putz und Natursteinflächen genutzt wurden. Um die wertvolle Kunst später im Museum vor intensivem Sonnenlicht zu schützen, werden derzeit an einem Fenster noch verschiedene Verschattungsvarianten erprobt.
Um das Schwingungsverhalten der Decken für die später aufstehenden Vitrinen erproben zu können, wurde im ersten Obergeschoss ein Musterdeckenfeld hergestellt, in dem die vorhandenen Holzdeckenbalken verstärkt und ergänzt wurden. Anschließend wurden die bauzeitlichen Dielen wieder verlegt. Die Messergebnisse werden derzeit ausgewertet.
Theater
Auf Hochtouren läuft derzeit der Innenausbau im Bereich neues Abonnement-Büro, Abendkasse und im neuen Foyer des Heizhauses. Trockenbauer, Maler und Fußbodenleger sind hier aktuell zu Gange. Um den Probenbetrieb im Heizhaus wieder aufnehmen zu können, muss hier noch ein gesetzlich vorgeschriebener zweiter Fluchtweg aus diesem Gebäudeteil geschaffen werden, was sich baulich nicht ganz einfach gestaltet. Im sogenannten Verwaltungsgebäude, in dem das Theater bisher sein Archiv untergebracht hatte, war ein Hausschwamm-Befall festgestellt worden. Befallene Balken- und Schalungsteile wurden ausgebaut und erneuert, so dass die Hausschwamm-Sanierung im Großen und Ganzen beendet ist. Hier müssen nun aber noch die Ausbaugewerke Hand anlegen. Die meisten historischen Fenster konnten aufgearbeitet und somit erhalten werden, die restlichen wurden historisch nachempfunden neu gebaut.
Hinsichtlich der logistischen Erschließung im Bereich des bisherigen Bühneneinganges ist der größte Teil der Arbeiten auch geschafft. Die Fassade ist fertig und die zwei Lkw-Hebebühnen sind eingebaut, um die anzuliefernden Requisiten drei Meter hoch auf Bühnenniveau zu heben. Weitere maßgebliche Arbeiten im Zuge der Sanierung Bühnenhaus und logistische Erschließung sind ebenfalls bereits abgeschlossen. Dazu gehören die Erneuerung der kompletten Bühnentechnik und des Bühnenbodens, die Vergrößerung des Orchestergrabens und die Erneuerung der Rollenzüge, der Ton- und Lichttechnik im Bühnenhaus, der Einbau eines Besucheraufzuges und noch vieles mehr.
Sorgen gibt es weiterhin in punkto Kronenboden. Das ist der Deckenbereich über den Köpfen der Zuschauer im Großen Saal. Hier wurden holzzerstörende Pilze und Insekten an der Dach-Tragkonstruktion festgestellt. Das Holz ist punktuell so zerstört, dass es die Tragfähigkeit einschränkt. Ein erstes holzschutztechnisches Gutachten der begehbaren Teile der Dach- und Deckenkonstruktion wurde beauftragt und erstellt. Da aber noch einige Bereiche des Kronenbodens nicht zugänglich sind, um die Untersuchungen weiterführen und abschließen zu können, muss jetzt die komplette fast 30 Jahre alte Lüftungsanlage im Dachbereich zurück gebaut werden. Das alte trockene Holz verlangt höchste Sorgfalt und Vorsicht, damit im Dachbereich nicht durch Funkenflug (durch Trennschneiden) oder offenes Feuer (durch Brennen) ein noch größerer Schaden entsteht, denn die sperrigen Lüftungsteile müssen in transportfähige Größen zerlegt werden. Ist die Demontage erfolgt, wird das holzschutztechnische Gutachten ergänzt. Nach den dann abschließenden Ergebnissen wird sich zeigen, welche Schäden insgesamt vorhanden und wie diese zu beheben sind.