Wölfe sind zurück in unserer Kulturlandschaft

30. Oktober 2023

Sichtungen der Tiere sollten gemeldet werden/Freistaat Thüringen unterstützt Ziegen- und Schafhalter finanziell beim Herdenschutz

Als Nachbar der Menschen ist der Wolf seit jeher umstritten. Deshalb wurden die großen Beutegreifer bis etwa 1850 vertrieben. Danach galten die Tiere in Deutschland lange als ausgerottet.

Doch inzwischen sind die Wölfe wieder zurück, auch im Altenburger Land. Insgesamt wurde bisher fünf Mal ein Verdacht bestätigt. Bei allen Nachweisen handelte es sich um durchziehende Wölfe. Der wohl bekannteste Fall war das an Räude erkrankte Tier, das bei Prehna fotografierte wurde.
Anlass genug für die Untere Naturschutzbehörde die Bevölkerung umfassend zum Thema Wolf zu informieren. Der fachkundige Partner dafür ist das Thüringer Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs. Auf Initiative der Kreisverwaltung fand in Schmölln jüngst eine Informationsveranstaltung mit Vertreterinnen des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz und des Kompetenzzentrums statt.
„Der Wolf ist für viele ein emotionales Thema. Dabei sind die Herangehensweisen von Naturschützern, Jägern oder Landwirten ganz unterschiedlich. Jeder hat in seinem Bereich besondere Kompetenzen. Diese brauchen wir alle, wir können weder auf die eine noch auf die andere verzichten, wenn wir als Gesellschaft den richtigen Umgang mit den Tieren suchen“, betont die Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz, Birgit Seiler. Deswegen sei es wichtig, dass die verschiedenen Sichtweisen nicht zu einer Polarisierung führen, sondern zu einem vernünftigen Umgang mit dieser imposanten Wildtierart.
Dies ist auch Ziel des Thüringer Kompetenzzentrums.
Grundlage dafür sind möglichst viele Daten. Um diese zu sammeln, ist das dem Umweltministerium direkt zugeordnete Kompetenzzentrum auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Wolfssichtungen, auch nur ein Verdacht, Fährten und ähnliche Beobachtungen sollten zeitnah an die Untere Naturschutzbehörde oder direkt ans Kompetenzzentrum gemeldet werden, so eine der zentralen Botschaften der Infoveranstaltung. Foto- oder Videoaufnahmen sind nicht erforderlich.
Besonders wurde darüber hinaus auf die vielfältigen Möglichkeiten der Förderung für Schaf- und Ziegenhalter verwiesen. Herdenschutzmaßnahmen vom Zaun über Hunde bis hin zur persönlichen Arbeitsleitung, werden finanziell unterstützt. Außerdem bekommen die Tierhalter Schadenersatz bei Übergriffen von Wölfen, unabhängig welche Tierart betroffen ist. Jedoch muss der Riss oder die Verletzung binnen 24 Stunden gemeldet werden.