Restaurierung der historischen Fenster hat begonnen
Nach Monaten der Planung, nach zeitaufwendigen Ausschreibungen und erforderlichen Voruntersuchungen der Bausubstanz in verschiedenen Gebäudeteilen nehmen die Bauarbeiten im zu sanierenden Altenburger Lindenau-Museum weiter Fahrt auf.
Aktuell laufen im Haus in der Altenburger Gabelentzstraße restauratorische Schutzmaßnahmen an den Wand- und Deckenmalereien. Damit einher geht die Demontage und Einlagerung von Holzbauteilen wie Türen und halbhohen Wandverkleidungen.
Die bestehende Deckenbeleuchtung im Haus wurde abgebaut, eine entsprechende Baustromversorgung aufgestellt.
Zur Restaurierung in die beauftragte Tischlerwerkstatt im Thüringischen Apolda verbracht wurde inzwischen auch das erste von acht bauzeitlichen Holzfenstern aus dem ersten Obergeschoss. Weitere 22 historische Holz-Stahl-Hybridfenster werden in den kommenden Monaten ebenfalls etappenweise restauriert. Nicht restauriert, sondern nach historischem Vorbild nachgebaut werden die 33 Bestandsfenster aus dem zweiten Obergeschoss des Museums.
Im letzten Quartal des Jahres sollen im Außenbereich Bauzaun und Bauschild aufgestellt werden. Der momentan gesetzte Bauzaun wird dann in die komplette Umzäunung des Gebäudes integriert. Die Begehbarkeit des Areals aus Richtung Leipziger Straße/Wettiner Straße in Richtung Kindergarten „Am Schlosspark“ wird bis zum Jahresende erhalten bleiben.
Weiterhin wird im östlichen Außenbereich das Steinpflaster entfernt und bis zum späteren Wiedereinsatz auf einen Lagerplatz gebracht, um für die Bauarbeiten erforderliche Elektroinstallationen durchführen zu können.
Ebenfalls im vierten Quartal wird ein Musterdeckenfeld entstehen. Der Zimmerer wird nach statischen Vorgaben einen Deckenteil zwischen Erdgeschoss und erstem Obergeschoss ertüchtigen. Dieses Musterfeld dient zur Überprüfung der geplanten Maßnahme und der damit verbundenen Ziele, die statische Tragfähigkeit zu verbessern und das Schwingungsverhalten der Decke zu vermindern.
Gegenwärtig im Ausschreibungsverfahren befinden sich die Spezialtiefbauarbeiten, die zur Sicherung der Bestandsfundamente vorgesehen sind sowie die Leistungen für die Entfernung der Altanstriche auf der Fassade. Die Gerüstbauarbeiten für die
Fenster- und Fassadenarbeiten wurden bereits beauftragt.
Hintergrund:
Das Lindenau-Museum wird in den kommenden Jahren vollständig saniert und deutlich erweitert – Bauherr ist der Landkreis Altenburger Land. Aus diesem Grund ist das Haus an der Gabelentzstraße seit Januar 2020 geschlossen. Das Interim des Museums befindet sich in der „Kunstgasse 1“ in Altenburg. Erheblicher Platzmangel, eine veraltete Ausstattung etwa bei technischen Anlagen und sanitären Einrichtungen, nicht vorhandene Klimatechnik und ein fehlender barrierefreier Zugang machen die umfangreiche Sanierung erforderlich. Dabei handelt es sich um die größten baulichen Veränderungen seit der Errichtung des Museumsgebäudes im Jahre 1876.