Messe JOB Chance Erfolg für Aussteller und Gäste
Rund 90 Aussteller informieren bei der Messe JOB Chance darüber, was auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist.
Kürzlich fand im Goldenen Pflug in Altenburg die Messe Job Chance statt. Mit neuem Namen knüpft das Format an die bisherige Regionalmesse an. Sie bot erneut Arbeitsuchenden und Interessierten die Gelegenheit, sich bei Unternehmen, Behörden und Institutionen über freie Stellen und Karrieremöglichkeiten zu informieren. Die Amtsblattredaktion hörte sich um:
Mandy Kasel (Geschäftsführerin im Ausbildungswerk AWA): Wir sind Praxispartner der Ausbildungsbetriebe vor allem im Bereich Metall und Mechatronik. Für uns war die Teilnahme ein Erfolg. Es gab sehr viel Interesse an uns und dem was wir tun. Etwa an unserem neuesten Angebot. Seit Mai bieten wir den Kurs Berufsvorbereitung für Zugewanderte, bei dem nicht nur Sprachkenntnisse vermittelt werden.
Torsten Hammer (Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Thüringen Ost): Ich bin beeindruckt und überrascht von dem enormen Interesse. Die Messe hat sich offensichtlich etabliert, übrigens auch auf Seiten der Arbeitgeber, wie mir heute oft bestätigt wurde.
Heike Praetz (Geschäftsführerin im Jobcenter Altenburger Land): Die Messe ist vor Jahren auf Initiative der Arbeitsagentur entstanden. Inzwischen sind wir fünf Partner. Anfangs lag noch das Augenmerk auf der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Heute ist es der Fachkräftemangel. Dabei geht es vielen Unternehmen nicht einmal vorrangig um Wachstum, sondern um den Erhalt des Status Quo.
Thomas Moewes (Kreishandwerksmeister): Als Kreishandwerkerschaft wollen wir hier Interesse am Handwerk wecken und Auszubildende für eine Lehre begeistern. Im Handwerk ist aktuell die Auftragslage gut. Unsere Unternehmen sind ausgelastet und sehr viele suchen Nachwuchs und Fachkräfte.
Jonas (Schüler): Ich habe heute sehr viel erfahren, es war richtig gut. Ich bin auf der Suche nach Praktika und einer Ausbildung, am liebsten im Handwerk oder auf dem Bau. Die Messe hat mir geholfen.
„Netzwerken und Kontaktaufnahmen“
Fachkräftebedarf auf der einen Seite, Arbeitsuchende auf der anderen. Seit Jahren hat es sich das Altenburger Land zum Ziel gesetzt, beiden Entwicklungen entgegenzuwirken. Unter anderem mit Veranstaltungen wie der Messe JOB Chance am 2. September. Im Interview zieht Landrat Uwe Melzer Bilanz.
War die Messe ein Erfolg?
Aus meiner Sicht ja. Ich habe nur Positives bisher gehört sowohl von den Gästen als auch von den Ausstellern. Diese konnten erneut eine Vielzahl von konstruktiven Kontakten knüpfen. Das ist das Ziel, weshalb sich auch rund 90 Aussteller beteiligten.
Konnten am Messetag auch freie Stellen besetzt werden?
Ich weiß, dass diese Frage immer wieder auftaucht, um daran den Erfolg solcher Veranstaltungen zu messen. Doch das ist nicht der Ansatz. Das Auswahlverfahren für den oder die richtigen Bewerber kann in der Regel nicht an einem Messestand abgewickelt werden. Deshalb kommt es nur selten zu Vertragsabschlüssen im Rahmen solcher Anlässe.
Sind Sie mit der Besucherresonanz zufrieden?
Durchaus, etwa 1.350 Gäste verdeutlichen, dass unser Angebot in der Bevölkerung ankommt. Zentrales Anliegen der Messe ist es ja herauszustellen, dass es sich lohnt, im Landkreis eine berufliche Zukunft zu suchen. Auf der einen Seite zeichnet sich das Altenburger Land durch weiche Standortfaktoren aus, wie etwa die reizvolle Natur, unser Kulturangebot oder das Klinikum. Auf der anderen Seite gibt es ein breites Jobangebot in verschiedenen Branchen. Auch jene, die sich umorientieren wollen, finden die entsprechenden Bildungsträger. All dies darzustellen und gleichzeitig Möglichkeiten zum Netzwerken und zur Kontaktaufnahme zu schaffen, ist Sinn und Zweck der Messe.
Warum gibt es dann noch freie Stellen?
Derzeit sind nach meinem Wissen rund 700 Vollzeitstellen zu besetzen. Leider erfüllen manche Bewerber noch nicht die nötigen Anforderungen. Gerade für diese Gruppe war die Messe ein sehr guter Anlaufpunkt. Hier konnten sie erfahren, was aktuell am Arbeitsmarkt gefragt ist und sich auch gleich über die Möglichkeiten einer entsprechenden Qualifikation informieren.
War das Landratsamt auch mit einem Info-Stand vor Ort?
Natürlich, zum einen haben wir über unsere Unterstützungsangebote, etwa für Familien informiert. Zum anderen ist auch das Landratsamt ständig auf der Suche nach Fachkräften. Bei über 700 Mitarbeitenden gibt es viele Ab- und Zugänge. Zur Messe konnten wir unsere guten Arbeitsbedingungen und Karrierechancen aufzeigen. Was im Übrigen auch für eine Ausbildung gilt. Nach wie vor erhalten wir bis zu 30 Bewerbungen auf eine Stelle. In anderen Bereichen ist es schwieriger. Ich denke da an die Ärztestellen im Gesundheitsamt oder an Bauingenieure. Um diese zu finden, müssen auch wir als Landratsamt aktiv suchen, wie wir es bei der Messe JOB Chance getan haben.