Kolumbianischer Kaffee frisch aus der Rösterei in Schmölln

13. Mai 2022

Schmölln. Der Duft frischen Kaffees direkt aus der Röstmaschine. Mit diesem Geruch empfängt Gina Motta ihre Kunden in Schmölln. Davon haben sich kürzlich auch Landrat Uwe Melzer, Fachdienstleiter Wirtschaft, Tourismus und Kultur, Michael Apel, sowie die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Carina Michalsky, beim Unternehmensbesuch im MuisCafé überzeugt.

Gina Motta erklärt Landrat Uwe Melzer die Funktion der holländischen Röstmaschine

Der Liebe folgend kam die gebürtige Kolumbianerin 2008 nach Deutschland, wo sie eine Familie gründete, sich einlebte und integrierte. „Ich wollte hier etwas tun, was mich glücklich macht und ein Stück kolumbianisches Lebensgefühl nach Schmölln bringen”, erzählt sie. So kam es 2017 zur Eröffnung ihres MuisCafé, in dem sie Kaffee aus ihrer alten Heimat verkauft, seit einiger Zeit frisch röstet und bald auch serviert. „Der Name MuisCafé verweist im Übrigen auf meinen Stamm, das Volk der Muisca”, erklärt Gina Motta stolz.

Auffällig dabei sind ihre guten Deutschkenntnisse. Ja, die Sprache zu beherrschen sei anfangs das Wichtigste, antwortet sie auf die Frage von Landrat Uwe Melzer, was sie Migranten empfehlen könne, damit Integration immer so gut gelinge. Nur so komme man mit den Menschen in Kontakt und lerne die hiesigen Gepflogenheiten kennen. Das sei nötig, um Missverständnisse mit den Nachbarn zu vermeiden. Denn vieles, was für die Einwohner hier selbstverständlich ist, war ihr zum Beispiel unbekannt. Das reichte von der Mülltrennung bis zur Verpflichtung im Winter vor der Haustür Schnee zu schieben bis hin zu Kleinigkeiten, wie Chips für Einkaufswagen, die sie erst hier kennengelernt habe.

Für die Gleichstellungsbeauftragte, Carina Michalsky, ist zudem beispielhaft, dass sie mit diesen Startbedingungen den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt hat. Und das inzwischen auch erfolgreich. Immerhin röstet Gina Motta mittlerweile in zwei Monaten rund 700 Kilogramm Kaffee.

Die Bohnen dafür beziehe sie hauptsächlich von Bäuerinnen, die sie persönlich kenne. „Sie bewirtschaften eigene Plantagen nahe meines Geburtsorts“, erklärt sie und reicht eine Tasse Arabica-Kaffee aus der Gemeinde Pitalito-Huila. „Der in Schmölln geröstete Kolumbianische Kaffee ergänzt in wundervoller Weise die Palette hochwertiger regionaler Produkte”, so Apel.