Impfung ist der beste Schutz gegen Grippe
Gesundheitsamt: Monate Oktober und November sind die günstigste Zeit für den kleinen Piks/Schwere der Grippewelle nicht vorhersagbar.
Wenn im Herbst die Tage kürzer, kälter und regnerischer werden, beginnt die Grippezeit. Anders als bei einer Erkältung kann eine Grippe (Influenza) für den Menschen zur ernsthaften Gefahr werden. Eine Impfung kann Schutz bieten. Das Gesundheitsamt des Landkreises Altenburger Land beantwortet die wichtigsten Fragen.
Gibt es Erkenntnisse, in welchem Ausmaß eine Grippewelle bevorsteht?
Die saisonale Influenza nimmt meist erst nach dem Jahreswechsel richtig Fahrt auf. Die Grippewelle kann von Jahr zu Jahr erheblich schwanken hinsichtlich der Zahl der Erkrankten, der Zahl der schweren Krankheitsverläufe und der Zahl der Todesfälle. Schätzungsweise fünf bis 20 Prozent der Bevölkerung infizieren sich. Die Stärke der Grippewelle 2024/2025 ist momentan nicht vorhersagbar. In der zurückliegenden Saison zwischen Oktober 2023 und Mai 2024 gab es im Landkreis Altenburger Land 632 gemeldete Influenza-Fälle, davon fünf Todesfälle.
Für wen ist eine Grippeimpfung empfehlenswert?
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die jährliche Impfung gegen die saisonale Influenza aktuell für folgende Personengruppen:
- alle Personen ab 60 Jahre
- Personen jeden Alters mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, u.a. chronische Krankheiten (Erkrankung der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Grundkrankheiten wie z.B. Multiple Sklerose, angeborene oder erworbene Immundefizienz, HIV-Infektion)
- Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen
- alle gesunden Schwangere ab dem 2. Trimenon und Schwangere mit einer chronischen Grundkrankheit ab dem 1. Trimenon
- Personen mit erhöhter beruflicher Gefährdung, z.B. medizinisches Personal
- Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen fungieren können
- Personen, die Kontakt zu Vögeln haben (zur Vermeidung einer Doppelinfektion Influenza und Vogelgrippe)
Keine Impfung bietet einhundertprozentigen Schutz. Trotz Impfung ist eine Erkrankung möglich, meist jedoch mit deutlich milderem Verlauf. Zu bedenken ist auch, dass der Impfschutz erst 14 Tage nach der Impfung erreicht wird.
Wie verträglich ist der Grippeimpfstoff?
Der Impfstoff ist in der Regel gut verträglich. In Folge der natürlichen Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff kann es gelegentlich vorübergehend zu leichten Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Impfstelle kommen. Gelegentlich treten Allgemeinsymptome wie bei einer Erkältung auf, die innerhalb von ein bis zwei Tagen abklingen. Es ist nicht möglich, durch die Impfung mit inaktiviertem Impfstoff an Influenza zu erkranken.
Wann bzw. unter welchen Umständen sollte man sich nicht impfen lassen?
Wer zum Zeitpunkt des geplanten Grippeimpftermins eine schwerere akute Infektion oder Fieber hat, sollte sich nicht impfen lassen, die Impfung jedoch so bald wie möglich nachholen. Und wer eine schwerere Allergie gegen Hühnereiweiß oder gegen einen anderen Bestandteil des Influenza-Impfstoffs hat, sollte die Möglichkeit einer Impfung mit dem Arzt besprechen. Kinder und Jugendliche, die an einer klinischen Immunschwäche oder an schwerem Asthma leiden oder eine Salicylat-Therapie erhalten, dürfen nicht mit dem Influenza-Lebendimpfstoff geimpft werden, wohl aber mit einem Totimpfstoff. Jeder Schutzimpfung ist ein Gespräch vorangestellt, in dem der Impfarzt den zu Impfenden umfänglich aufklärt.
Welche Symptome deuten auf eine Grippe hin?
Die Symptomatik ist durch einen schlagartigen Erkrankungsbeginn, Fieber, Husten, Halsschmerzen, Muskel- und/oder Kopfschmerzen gekennzeichnet. Weitere Symptome können allgemeine Schwäche, Schweißausbrüche, laufende Nase, selten auch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sein. Eine Erkältung dagegen beginnt eher schleichend. Bei Verdacht auf eine Grippe sollte der Hausarzt zunächst telefonisch kontaktiert werden.
Welche Rolle spielt aktuell das Thema Corona?
Die gemeldeten Corona-Fälle haben in letzter Zeit wieder leicht zugenommen, befinden sich aber immer noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Es ist jedoch von einer höheren Dunkelziffer auszugehen, da nicht alle Infizierten eine Arztpraxis aufsuchen oder mittels PCR-Test getestet werden. Bei entsprechenden Symptomen empfiehlt sich unter Umständen ein Selbsttest zur Diagnosesicherung; die gängigen Tests funktionieren auch bei neuen SARS-CoV-2-Varianten. Eine Vorhersage, wie sich die Fallzahlen im Herbst und Winter entwickeln werden, ist nur schwer möglich. Erwartet wird, dass sich die neuen SARS-CoV-2-Varianten in die Riege etablierter saisonaler Coronaviren einreihen und zu einem saisonal bedingten Anstieg von Atemwegs-erkrankungen beitragen. (Quelle: Freistaat Thüringen).
Ein Großteil der Bevölkerung ist inzwischen mehrfach gegen COVID-19 geimpft und hat eine oder mehrere SARS-CoV-2-Infektionen durchgemacht. Die dadurch erworbene hybride Immunität bietet einen guten Schutz vor schweren COVID-19-Verläufen. Aufgrund des erworbenen Immunschutzes verlaufen Infektionen mit den derzeit zirkulierenden SARS-CoV-2-Varianten bei gesunden Personen überwiegend mild, wobei jedoch das Risiko für schwere COVID-19-Verläufe weiterhin mit steigendem Alter zunimmt. Der Hausarzt berät individuell zum Thema Impfauffrischung. Allgemeine Empfehlungen zur Auffrischung gibt es derzeit laut RKI (Robert-Koch-Institut) nicht.
Welche Hygieneregeln sollten in der Grippezeit unbedingt eingehalten werden?
Gründlich mehrmals am Tag die Hände mit Wasser und Seife waschen. Die Schleimhäute von Augen, Mund und Nase mit den Händen so wenig wie möglich berühren. Händeschütteln vermeiden. Abstand halten zu niesenden und hustenden Personen. Papiertaschentücher benutzen. Engen Kontakt zu an Grippe Erkrankten sein lassen.