Grundsatzbeschluss des Kreistages: Lindenau-Museum wird um Flächen im Marstall erweitert
Altenburg. Der Kreistag des Landkreises Altenburger Land hat Mitte Mai dieses Jahres einstimmig beschlossen, dass Depot, Grafische Sammlung, Büros, Werkstätten, Fachbibliothek und das Archiv des Lindenau-Museums künftig in den Marstall ausgelagert werden sollen, der wie das Museum im Altenburger Schlosspark liegt.
„Im Landeshaushalt des Freistaates sind zehn Millionen Euro für das Lindenau-Museum eingestellt“, so Landrätin Michaele Sojka. „Durch die Sanierung werden nicht mehr alle Funktionsbereiche im Bestandsgebäude Platz finden“, fährt sie fort und begründet die Wahl des ehemaligen Herzoglichen Marstalls als zusätzliche Immobilie: „Das Gebäude steht leer und bietet durch die Nähe zum Residenzschloss, dem Mauritianum, dem Teehaus, der Orangerie und dem Theater eine gute räumliche Verbindung zwischen allen Kulturangeboten des Schlossparks.“ Der Direktor des Lindenau-Museums, Dr. Roland Krischke, hatte diesen Vorschlag in der Museumskonzeption „Der Leuchtturm an der Blauen Flut“ im vergangenen Jahr vorgestellt.
Die Entscheidung des Kreistages ist eine wesentliche Voraussetzung für den Beginn der Sanierungsarbeiten im Museum. Denn nur wenn geklärt ist, wo das Museum die ausgelagerten Funktionsbereiche unterbringt, kann die Sanierung in der geplanten Form umgesetzt werden.
Der Freistaat sieht in seiner Konzeption für die Entwicklung aller Thüringer Museen mit dem Titel „Museumsperspektive 2025“ besondere Defizite in der Größe und der Ausstattung von Depots. Als eines der wichtigsten Vorhaben wurde die Verbesserung der Bedingungen für das Lindenau-Museum benannt. „Die zehn Millionen Euro im Landeshaushalt unterstreichen die Intention des Freistaats“, bemerkt Sojka.
Ein besonderes Highlight soll ein Schaudepot im ehemaligen Stall des Gebäudes werden, in dem die sonst den Besuchern nicht zugänglichen Museumsbestände auf neue Weise präsentiert werden.
Eigentümer des Marstalls ist die Stadt Altenburg, die für die Sanierung des Gebäudes verantwortlich zeichnen würde. Nach der Sanierung würde der Landkreis auch Mieter sein. Es werden Mietkosten (Kulturmiete) in Höhe von ca. 60.000 Euro pro Jahr erwartet. Insgesamt sollen im Marstall ca. 2.000 Quadratmeter vom Lindenau-Museum genutzt werden. Die Betriebskosten werden auf 150.000 Euro jährlich geschätzt. „Ziel ist es, auch für diese zusätzlichen Kosten von also ca. 210.000 Euro eine 50-prozentige Förderung des Freistaats zu erhalten. „Ein entsprechender Antrag an das Land ist in Vorbereitung“, erklärt Sojka abschließend.