"Es gibt immer etwas zu entdecken" - 12. Regionalwettbewerb "Jugend forscht" in Ostthüringen
Rositz. Henri Nannen, Gründer und Herausgeber der Zeitschrift "Stern" veröffentlichte erstmals 1965 einen Gründungsaufruf zu "Jugend forscht". Was 1966 mit 244 Mädchen und Jungen begann, kann in diesem Jahr bundesweit auf einen neuen Teilnehmerrekord von mehr als 9.600 Jungforschern verweisen. Unter dem Motto: "Es gibt immer etwas zu entdecken" waren Jugendliche bis 21 Jahre aufgerufen, sich an einem der 68 Regionalwettbewerbe zu Jugend forscht in ganz Deutschland zu bewerben. Der Ostthüringer Wettbewerb ist der älteste in Thüringen und fand in diesem Jahr zum 12. Male am 10. März 2006 im Kulturhaus Rositz statt.
Erstmals fand der Regionalwettbewerb unter der Leitung von Dirk Heyer statt. Er würdigte die Ideenfindung aller Teilnehmer und konnte gar einen leichten Anstieg bei der Zahl der eingereichten Projekte gegenüber dem Vorjahr vermelden. "Schade ist es dennoch", so Heyer, "dass vor allem bei den Regelschulen rückläufige Tendenzen zu verzeichnen sind." Neben Jugendlichen aus dem Altenburger Land waren aber auch Schüler aus Zeulenroda, Saalfeld, Weida und Jena beim Regionalwettbewerb vertreten.
Insgesamt 127 Teilnehmer stellten 58 Projekte aus den Fachgebieten Arbeitwelt, Biologie, Technik, Geo- und Raumwissenschaften, Chemie, Mathematik/Informatik und Physik vor und erhofften sich damit eine Teilnahmechance für den Landeswettbewerb am 22./23. März in Jena. Gelungen ist dies vor allem den Jugendlichen von Gymnasien. Am ehrgeizigsten war das Friedrichgymnasium Altenburg mit insgesamt 24 Jugendlichen und 10 Projekten. Allein drei Projekte dieses Gymnasiums schafften den Sprung zum Landeswettbewerb.
Besonders erfreulich war auch, dass sich erstmals seit Jahren wieder Berufsschulen beteiligt haben. Drei Schülerinnen der Staatlichen Berufsbildenden Schule für Wirtschaft und Soziales in Altenburg befassten sich mit dem Thema: "Schule in der Zukunft". Andreas Brigula und Ralph Kirstein vom Beruflichen Schulzentrum für Gewerbe und Technik stellten auf der Regionalmesse ihren selbst gebauten und gesteuerten Roboter vor, der mit Hilfe von Sensoren auch unüberwindbare Widerstände feststellen kann.
Alle Teilnehmer boten spannende Forschungsthemen, die mit viel Fleiß, Energie und einem hohem Maß an Neugier vorbereitet wurden. Zwei Schüler vom Carl-Zeiss-Gymnasium Jena untersuchten im Fachgebiet Physik "Die Erweiterung des Rauigkeitsbegriffs von Oberflächen". Für ihre Arbeit erhielten sie den 1. Preis und vertreten die Region Ostthüringen beim Landeswettbewerb. Einen 3. Platz und gleichzeitig den Sonderpreis des Landrates erhielten Mechthild Schneider und Carolin Punke von der Regelschule "Am Eichberg" in Schmölln im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften.
Sie stellten Untersuchungen zum Bergkeller in Schmölln an. Auch das Projekt "Herstellung von Farben aus Naturmaterialien" von Kitty Schober und Karne Eltzschig vom Lerchenberggymnasium Altenburg konnte im Fachgebiet Chemie einen 1. Preis erzielen.
Ein Schüler vom Veit-Ludwig-von Seckendorff-Gymnasium in Meuselwitz befasste sich mit der "Verbreitung, den Einflüssen und den Schutzmöglichkeiten der Schleiereule im Altenburger Land". Er wurde dafür mit einem 1. Platz belohnt. Die Erstplatzierten eines jeden Fachgebietes - insgesamt sieben - werden Ostthüringen beim Landeswettbewerb in Jena vertreten.
Bereits zum fünften Mal wurde der Regionalwettbewerb vom Wissenschafts- und Transfercenter Altenburger Land (WTC) als Patenträger organisiert. "Besonders dankbar, sind wir den Sponsoren und den Betreuungslehrern, ohne die eine solche Veranstaltung nicht stattfinden könnte", so der Patenbeauftragte des WTC Bernd Huster. Insgesamt 73 Sponsoren konnten für 2006 gewonnen werden. Der größte Teil unterstützte den Regionalwettbewerb mit Geld- oder Sachleistungen andere führten Unternehmensbesichtigungen mit den Teilnehmern durch.