Entspannung im Straßenverkehr für Mensch und Tier
Zum Schutz von Amphibien und Kleinsäugern werden im Zuge der Kreisstraßensanierung in Pahna kleine Tunnel angelegt.
Nur noch selten sinken die Außentemperaturen in diesen Tagen unter den Gefrierpunkt. Die immer milder werdenden Temperaturen sind für heimische Kröten und Frösche das Zeichen, vom Winterquartier zu ihren Laichgewässern zu wandern, um dort ihre Eier abzulegen. Damit nicht tausende dieser kleinen gefährdeten Tiere beim Überqueren der Straßen zu Tode kommen, gibt es sogenannte Amphibienschutzzäune. Im Altenburger Land kümmert sich der Landschaftspflegeverband um das alljährliche Aufstellen niedriger mobiler Zäune und um die Pflege festinstallierter Schutzeinrichtungen an den bekannten Krötenwanderstrecken (das Amtsblatt berichtete in Ausgabe Nr. 3/4. März 2023). Entlang der Kreisstraße in Pahna haben die ehrenamtlichen Helfer des Pflegeverbandes in den zurückliegenden Märztagen das letzte Mal Zäune gesetzt, denn hier entsteht ein nachhaltiges Tunnelsystem.
Die untere Naturschutzbehörde des Landkreises nutzte die Gunst der Stunde: Im Zuge der grundhaften Erneuerung des Kreisstraßenabschnittes beginnend am Pahnaer Holz bis zur Einfahrt zum Naherholungsgebiet bekamen die dafür verantwortlichen Kollegen des Fachdienstes Straßenbau den Auftrag, entsprechende Krötentunnel einzubauen. „Das hat sich einfach angeboten. Die Straße war ohnehin aufgerissen und die Kosten für die zu installierenden Krötentunnel werden zu einhundert Prozent vom Freistaat Thüringen getragen“, freut sich Birgit Seiler über die Hand in Hand gehende Zusammenarbeit mit den Straßenbaufachleuten der Kreisverwaltung. Und so entstehen auf einer Strecke von siebenhundert Metern derzeit 15 zirka zehn Meter lange Tunnel, durch die Laubfrosch, Erdkröte und Co. ab dem nächsten Frühjahr gefahrlos von der einen Straßenseite zur anderen gelangen können. Übrigens nicht nur die, denn die Tunnel sind so groß angelegt, dass sie auch von kleinen Säugetieren wie Hase, Fuchs und Igel genutzt werden können. „Unterm Strich entspannt das auch den Straßenverkehr, denn erschrocken einem Fuchs auszuweichen, kann für Auto- oder Kradfahrer durchaus gefährlich werden“, erklärt Birgit Seiler den zusätzlichen Nutzen der Tunnelanlage.