Die Zukunft liegt im Nachwuchs: Ehrung von Pflegefamilien des Altenburger Landes für Engagement und Geduld

4. November 2008

Landkreis Erstmalig sind am 1. November 2008 im Landratsamt 20 langjährige Pflegefamilien mit einer Ehrenurkunde und 15 weitere mit einem Präsent ausgezeichnet worden. Mit dieser Veranstaltung soll den zahlreichen Müttern und Vätern gedankt werden, die sich mit viel Engagement und Kraft für die Zukunft der kleinen Mitbürger einsetzen.

"Für Kinder und Jugendliche gibt es nichts Wichtigeres als ein gedeihliches Umfeld, mit Familie und Bezugspersonen, damit eine positive Entwicklung vollzogen wird und lebenstüchtige junge Menschen heranwachsen, die in unserer Gesellschaft bestehen können", betont Landrat Sieghardt Rydzewski zu Beginn und lobt die Pflegefamilien dafür, solch ein Umfeld für ihre Kinder zu schaffen. Umrahmt wurde die Auszeichnung von einer musikalischen Darbietung der Musikschule Altenburg und den kleinen, tanzenden Vertretern der Tanzschule Schaller. 35 Pflegefamilien mit 59 Kindern, im Alter von zwei Monate bis 14 Jahre, nutzten an diesem Tag die Möglichkeit, bei Kaffe, Kuchen und Basteleien sowohl miteinander als auch mit den Mitarbeitern des Fachdienstes Jugendamt / Soziale Dienste und Asylbewerber ins Gespräch zu kommen. "Die freie Platzwahl und die gelöste Stimmung der Feier haben dazu beigetragen, dass sich Mütter und Väter auch über Themen wie Schulungen oder Problemfälle ungezwungen austauschen konnten", fasst Fachdienstleiterin Marion Fischer rückblickend zusammen. Für die Betreuung der kleinen Gäste und die kulinarische Versorgungen danken sie und ihr Team ganz herzlich dem INNOVA Sozialwerk e. V. und den hiesigen Landfrauen.

Im Altenburger Land leben derzeit 46 Familien mit einem oder mehreren Pflegekindern. Die zu vermittelnden Kinder bringen immer häufiger Auffälligkeiten, Entwicklungsdefizite und seelische Probleme mit. Auch die Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie gestaltet sich oftmals schwierig. Damit wachsen auch die Anforderungen an die Pflegeeltern im Landkreis. Sie brauchen ein hohes Maß an Toleranz und Akzeptanz für die Eltern und ein großes pädagogisches Geschick und Geduld für die Kinder. Es ist ein Vollzeitjob, den man nicht nebenbei bewältigt. Familie und Umfeld müssen unterstützend wirken und bereit sein, die Pflegeeltern auch mal zu entlasten. Nicht immer finden diese Verständnis für ihre Kinder im sozialen Umfeld. Der Fachdienst Jugendamt / Soziale Dienste und Asylbewerber unterstützt die Pflegeeltern deshalb auch intensiv durch Beratung, monatliche Weiterbildungen, Pflegeelternvorbereitung, Schulungen, Kinderfreizeiten und Supervision.