Die neue Drehbühne ist fertig montiert
Altenburg. Seit Sommer 2019 ist das Altenburger Landestheater wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten geschlossen. Ober- und Untermaschinerie der Bühne werden erneuert, der Orchestergraben wird vergrößert und ein Fahrstuhl fürs Publikum angebaut, die sanitären Anlagen werden modernisiert. Außerdem steht in verschiedenen Gebäudebereichen die bauliche Verbesserung der Anliefer- und Transportlogistik auf dem Plan. Kosten: Rund 14,8 Millionen Euro. Das Theaterensemble nutzt seitdem ein Ausweichquartier, spielt in einem großen Zelt auf dem Festplatz der Skatstadt. Zu Beginn der neuen Spielzeit im September 2022 soll die historische Spielstätte wiedereröffnet werden.
Hinter der Fassade des 1871 eröffneten und im Renaissancestil errichteten Gebäudes am Altenburger Theaterplatz sind aktuell zehn verschiedene Gewerke mit den Bauarbeiten beschäftigt. Knapp zwei Drittel der geplanten Sanierungsarbeiten sind inzwischen abgeschlossen. Die neue Drehbühne ist eingebaut, elektrische und manuelle Seilzüge für die Bühnendekoration und die Beleuchtung wurden erneuert und sind montiert. Die Bodenplatte des vergrößerten Orchestergrabens mit Instrumentenlager, in dem die Musiker künftig mehr Platz und bessere Arbeitsbedingungen haben werden, ist gegossen. Die Installation des Besucheraufzuges ist in vollem Gange, die Erneuerung des Magazinbereiches zu zwei Dritteln abgeschlossen. Der Einbau zweier Fahrzeughebebühnen wird derzeit vorbereitet. Parallel dazu finden umfangreiche Arbeiten an Licht-, Ton- und Brandschutzanlagen statt.
Ursprünglich war geplant, das Theater schon in diesem Jahr zu seinem 150-jährigen Jubiläum wiederzueröffnen. Doch während der Rückbau- und Abbrucharbeiten im Fundamentbereich wurden alte, unbekannte Entwässerungskanäle gefunden, die direkt unter dem Bühnenbereich verlaufen und grundwasserführend sind. Aufwendige Recherchen und Kamerabefahrungen ergaben, dass diese Kanäle zu erhalten sind, um den Wasserabfluss zu gewährleisten und Folgeschäden durch Stauwasser zu verhindern. Die einzubringenden Bohrpfähle mussten schließlich planseitig an die neue Situation angepasst und berechnet werden. Zudem wurden während der Bauarbeiten unzureichende, unterdimensionierte bzw. gar keine Bestandsfundamente unter Wänden festgestellt. Statisch und konstruktiv war daher das nachträgliche Einbringen von Fundamenten erforderlich, zum Beispiel im Orchestergraben. All dies führte natürlich zu Verzögerungen im Bauablauf.