Bisher 544 ukrainische Flüchtlinge im Altenburger Land angekommen
Altenburg. Seit Kriegsbeginn in der Ukraine sind bisher 544 ukrainische Flüchtlinge im Altenburger Land angekommen – viele von ihnen auf privatem Wege und dank privater Initiativen, 45 Menschen wurden dem Landkreis direkt vom Thüringer Landesverwaltungsamt zugewiesen. Etwa die Hälfte der Geflüchteten sind Kinder.
151 Ukrainerinnen und Ukrainer haben sich bisher in der Ausländerbehörde des Landratsamtes registrieren lassen, weitere 393 haben dafür einen festen Termin vereinbart. Die tatsächliche Zahl der geflüchteten Ukrainer könnte noch etwas höher sein, denn eine Pflicht, sich im Landratsamt zu melden, besteht für sie nicht.
In enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis haben verschiedene Kommunen in den zurückliegenden Tagen Erstaufnahmeeinrichtungen geschaffen: in Altenburg, Treben, Ponitz, Zechau, Lucka, Schmölln und Nöbdenitz. Sie verfügen jeweils über 50 bis 80 Schlafplätze, so dass ein zugewiesener Flüchtlingsbus erst einmal schnell aufgenommen werden kann, bevor entsprechender Wohnraum bezugsfertig ist.
Zu diesem Zwecke hat das Landratsamt bisher 156 Wohnungen angemietet – die meisten in Altenburg und Meuselwitz, aber auch in Rositz, Kriebitzsch und Lucka. 22 Wohnungen sind bezugsfertig, so dass bereits 67 ukrainische Flüchtlinge in ein neues Heim einziehen konnten. Das zügige Einrichten der vielen Wohnungen stellt die Kreisverwaltung derzeit vor Probleme, denn es gibt Lieferengpässe beim Mobiliar und auch Fachpersonal etwa für den Anschluss von Elektrogeräten ist aktuell schwer zu bekommen.
Um die Lage schnellstens zu beherrschen hat Landrat Uwe Melzer Mitarbeiter der Kreisverwaltung in den Fachdienst Flüchtlinge/Aussiedler umgesetzt sowie externes Personal für eine befristete Zeit eingestellt. Der Ukrainekrisenstab des Landratsamtes berät regelmäßig zur aktuellen Lage und trifft die erforderlichen Entscheidungen. Das Flüchtlingsmanagement wurde neu strukturiert und arbeitet nunmehr in vier Teams: Team Unterbringung, Team Leistungen, Team Soziale Betreuung und Team Ukraine-Hotline.
In der ohnehin schon schwierigen Situation hatte das Thüringer Landesverwaltungsamt dem Landratsamt am gestrigen Donnerstag einen Flüchtlingsbus mit 26 Flüchtlingen unter anderem aus Afghanistan, Syrien, Marokko, Eritrea, Lybien und Armenien zugewiesen, die vom aktuell hochbelasteten Fachdienst Flüchtlinge/Aussiedler auch noch verteilt und untergebracht werden mussten, teils in der GU Schmölln, teils in Wohnungen (Wohnraum, der vom Landkreis für zugewiesene Asylbewerber vorgehalten werden muss).
Für Bürgerinnen und Bürger, die in irgendeiner Form helfen möchten oder Fragen zur Ukrainehilfe haben, hat das Landratsamt eine extra Hotline geschaltet. Die Rufnummer lautet 03447 586-456. Sie ist ab kommenden Montag, den 4. April, geschalten, Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr sowie Freitag von 8 bis 12 Uhr.
Die Kreisverwaltung kann zudem über die E-Mail-Adresse ukrainehilfe@altenburgerland.de erreicht werden.