Bei Verdacht auf Milbeninfektion den Arzt konsultieren
Erkrankung ist hoch ansteckend/Einreibungen oder Tabletten helfen binnen weniger Tage.
In Gemeinschafts- und Pflegeeinrichtungen in Deutschland werden aktuell vermehrt ekzematöse und juckende Hauterkrankungen beobachtet, die durch Milben verursacht werden. Fälle von Krätzemilben gibt es auch im Altenburger Land und deshalb will Amtsärztin Bärbel Hartmann jetzt für das Thema sensibilisieren.
Während das Auftreten von Krätzemilben etwa in Pflegeeinrichtungen meldepflichtig ist, muss das Gesundheitsamt nicht informiert werden, wenn es im häuslichen Umfeld zu einzelnen Erkrankungen kommt. „Bei neuen stark juckenden Hautausschlägen sollte immer auch an eine Infektion mit Krätzemilben gedacht werden. Ich rate dazu, dies unbedingt ärztlich abklären zu lassen, damit gegebenenfalls zeitnah mit einer Behandlung begonnen werden kann, denn die Infektion ist hoch ansteckend. Wichtig ist, bei unklaren Hautbefunden erst einmal Abstand zu nehmen, besonders von Besuchen bei älteren Menschen in Gemeinschaftseinrichtungen“, so Bärbel Hartmann. Weiter erklärt sie: „Die Milben sind nur einen halben Millimeter groß, graben flache Gänge in die obere Hautschicht und legen dort ihre Larven ab. Das führt zu stark juckenden, teils knotigen, schuppigen und ekzematösen Hautveränderungen. Oft kommt es besonders in den Nachtstunden zu starker Zunahme des Juckreizes.“
Die Behandlung erfolgt schließlich lokal mit Einreibungen. Das tötet die Milben ab. Bei ausgeprägtem Befall oder erfolgloser lokaler Behandlung ist die Therapie über eine einmalige Tablettengabe möglich. Schon kurze Zeit später ist der Erkrankte nicht mehr ansteckend.