90 Millionen Euro für das Altenburger Land
für den Braunkohle-Strukturwandel
Altenburg. Seit dem 3. Juli 2020 steht fest: Der Ausstieg aus der Kohleverstromung und parallel dazu die Stärkung der Wirtschaftsstruktur in den betroffenen Regionen Deutschlands kann beginnen. Mit dem Beschluss des Strukturstärkungsgesetzes durch Bundestag und Bundesrat eröffnen sich auch für den Landkreis Altenburger Land als Teil des mitteldeutschen Braunkohlereviers neue Möglichkeiten, diesen Strukturwandel aktiv und nachhaltig zu gestalten. Dafür wird der Freistaat Thüringen für den Landkreis Altenburger Land bis zu 90 Millionen Euro erhalten und profitiert damit vom 40 Milliarden-Euro-Paket des Bundes.
Dementsprechend groß war die Freude über diese gute Nachricht bei Landrat Uwe Melzer, ging doch der Gesetzesverabschiedung ein monatelanges Ringen voraus, weil lange Zeit nicht sicher war, ob der Landkreis überhaupt Teil des Strukturstärkungsgesetztes sein würde. „In den vergangenen Monaten haben wir gemeinsam mit unseren Partnern in zahlreichen Gesprächen immer wieder für die Einbeziehung des Altenburger Landes ins Strukturstärkungsgesetz geworben. Wir waren stets von der Notwendigkeit der Einbeziehung und dem Gewicht unserer Argumente überzeugt und danken allen Fürsprechern für die bisherige Unterstützung, insbesondere den Bundestagsabgeordneten Volkmar Vogel und Elisabeth Kaiser, Christian Hirte und Marco Wanderwitz als Ostbeauftragte sowie der Thüringer Landesregierung“, so Landrat Uwe Melzer.
Bei der konkreten Umsetzung kann der Landkreis jetzt auf eine in den zurückliegenden Monaten mit dem Freistaat Thüringen abgestimmte Maßnahmenliste zurückgreifen, auf der aktuell 25 potentielle Projekte verankert sind. Dazu zählen unter anderem die Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebieten, die Weiterentwicklung des AWA e.V. zum Bildungs- und Dienstleistungscenter 4.0, die Umsetzung von Maßnahmen aus dem Tourismuskonzept des Landkreises, die Unterstützung des flächendeckenden Breitbandausbaus, die Entwicklung des Flugplatzes Altenburg-Nobitz zum Kompetenzzentrum/Reallabor für unbemannte Luftfahrzeuge, die Digitalisierung der Landwirtschaft sowie weiterführende Maßnahmen zur Beseitigung der Bergbaufolgen.
„Es wird um Projekte gehen, die eine überregionale Wirkung haben und Chancen für eine nachhaltige wirtschaftliche Dynamik eröffnen“, so Landrat Uwe Melzer. Zur Umsetzung der Projekte sollen in den kommenden Wochen und Monaten die weiteren Schritte abgesteckt werden.