Modernes Wohnheim für psychisch Kranke und seelisch Behinderte in Schmölln feierlich eingeweiht
Schmölln. Lichtdurchflutete Räume, helle Farben und gemütliche, neue Möbel - das neue Wohnheim für psychisch Kranke und seelisch Behinderte, das vor kurzem in der Schmöllner Gartenstraße feierlich eingeweiht wurde, gleicht eher einem normalem Zuhause als einer therapeutischen Einrichtung - und das ist so gewollt. "Für die Bewohner ist dieses Umfeld wichtig und zugleich eine Chance, mehr Verantwortung zu übernehmen und einen selbst bestimmten Alltag zu erlernen.
Wir nehmen sie und ihre persönlichen Bedürfnisse sehr ernst und begleiten sie Schritt für Schritt", erklärte die Leiterin Cornelia Reichardt.
In der Gartenstraße ist in einjähriger Bauzeit ein modernes Wohnheim mit 30 Plätzen entstanden. Hier wohnen die Frauen und Männer allein oder zu zweit in gemütlichen Räumen, die sie selbst gestaltet haben. Es wird gemeinsam gekocht und eingekauft, in der Freizeit stehen Sport oder kreative Beschäftigungen auf dem Programm.
Die Anwesenden, darunter der Aufsichtsratsvorsitzende, Landrat Sieghardt Rydzewski, die Geschäftsführerin der Schmöllner Heimbetriebsgesellschaft Gabriele Matzulla, die Vizepräsidentin des Thüringer Landtages, Dr. Birgit Klaubert, weitere Landtagsabgeordnete sowie Vertreter des Ministeriums und der Baufirmen nutzen die Möglichkeit, um sich bei einem Rundgang ein Bild von den Therapie- und Gruppenräumen, den Zimmern und Außenanlagen zu machen. "Im Altenburger Land gibt es nur wenige solcher Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Deshalb ist es ein ganz besonderes Projekt, das mit Fördermitteln des Freistaates hier in Schmölln entstanden ist", zeigte sich Landrat Sieghardt Rydzewski erfreut.
Die Gesamtkosten für den Ersatzneubau für Lumpzig lagen bei rund 2, 2 Millionen Euro. 1,6 Millionen Fördermittel stellte der Freistaat Thüringen zur Verfügung. 543.000 Euro wurden durch die Schmöllner Heimbetriebsgesellschaft mbH als Eigenanteil aufgebracht.
Bei der Betreuung psychisch Kranker und seelisch Behinderter sollen neue Wege im Landkreis gegangen werden. "Wir wollen einen gemeindenahen, psychiatrischen Verbund aufbauen. Hier reiht sich dieses moderne Wohnheim sehr gut ein", so der Landrat weiter. Die Bewohner sollen mit Hilfe der Therapeuten und Betreuer lernen, so weit wie möglich das tägliche Leben selbst zu gestalten. Zeigt das Therapieprogramm Erfolg, können sie vielleicht sogar in eine eigene Wohnung ziehen. Vier Personen haben das bereits getan und werden jetzt von mobilem Pflegedienstpersonal betreut. "Wenn dies so nicht klappt, steht das Wohnheim auch als dauerhafte Lösung zur Verfügung. Das ist einzigartig im Landkreis", erklärte Gabriele Matzulla.
Die Geschäftsführerin dankte bei der Einweihungsfeier den Architekten, den Ingenieurbüros Bachmann, Nuß und Ebersbach, den am Bau beteiligten Firmen und dem zuständigen Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit für die Unterstützung, sowie den Stadtwerken Schmölln für die Bereitstellung der Fläche. Ein besonderer Dank galt Dr. Gundula Werner, die als vorherige Geschäftsführerin der Schmöllner Heimbetriebsgesellschaft den nicht ganz einfachen Schritt der Errichtung eines Wohnheimes für psychisch Kranke und seelisch Behinderte gewagt und das Vorhaben auf den Weg gebracht hatte.