Menschen ab 25 Jahre sind mehrheitlich zufrieden mit ihrem Leben im Altenburger Land
Im Jahr 2023 wurde von der Stabsstelle Strategische Sozialplanung des Landratsamtes in Zusammenarbeit mit dem Institut für kommunale Planung und Entwicklung Erfurt (IKPE) eine Sozialbefragung im Landkreis Altenburger Land durchgeführt. Dabei wurden allgemeine Fragen zur Zufriedenheit mit dem Leben im Altenburger Land und zur Beteiligungsbereitschaft gestellt, aber auch speziellere Fragen etwa zur Kinderbetreuung und zur Nutzung sozialer Angebote waren Inhalt der Umfrage. 6.000 Bürgerinnen und Bürger ab einem Alter von 18 Jahren wurden zufällig ausgewählt und angeschrieben. 1.620 Personen haben den Fragebogen beantwortet. Nach der Auswertung der Befragung liegen jetzt die Ergebnisse vor. „Ich danke allen, die sich an der Befragung beteiligt haben. Das ermöglicht es uns, Angebote für die Menschen im Landkreis zukünftig passgenauer und bedürfnisorientierter zu gestalten“, so Landrat Uwe Melzer.
Rund ein Drittel aller Befragten lebt mit Kindern unter 18 Jahren in einem Haushalt. Hier zeigte sich, dass sich fast die Hälfte aller Eltern ein breiteres Betreuungsangebot für ihre Kinder wünscht. Als Ursache kann vermutet werden, dass knapp die Hälfte der Eltern auf keine weiteren Personen zur Betreuung ihrer Kinder außerhalb der öffentlichen Strukturen zurückgreifen kann. Anders gesagt: Gäbe es mehr Betreuungsangebote, könnte dies zu zeitlicher Entlastung der betroffenen Eltern führen. Betrachten wir die Beteiligungsbereitschaft der Befragten an öffentlichen Diskussionen und der Planung öffentlicher Vorhaben antwortete nur knapp ein Viertel, dass sie sich das überhaupt nicht vorstellen können. Die anderen Befragten sagten entweder direkt Ja zur Beteiligung oder gaben an, sie könnten es sich unter Umständen vorstellen, wenn sie sich vorher über die Möglichkeiten und Inhalte der Vorhaben informieren können. Der Anteil der Eltern, die sich eine Beteiligung vorstellen können, liegt höher als der Anteil der Haushalte ohne Kinder.
Vereinsangebote werden im Altenburger Land von 50 Prozent der Befragten genutzt. Auch hier ist der Anteil der Haushalte mit Kindern höher. Ein Zusammenhang mit der Kinderbetreuung könnte durchaus eine Rolle spielen. Betrachten wir die Altersgruppen, ist die Nutzung von Vereinsangeboten unter den 25- bis 49-Jährigen am höchsten. Rund 75 Prozent der Befragten sehen die Angebote als gut bzw. ausreichend an. Werden die Jugendclubs betrachtet, antworteten etwa 83 Prozent der Befragten, dass ihnen das Angebot nicht ausreicht bzw. ganz fehlt (jeweils ohne Einbezug der Angabe „das weiß ich nicht“). Das Vorhandensein von Seniorenbegegnungsstätten im Landkreis hingegen sehen über 50 Prozent der Befragten als gut bzw. ausreichend an. Auch das Thema ehrenamtliches Engagement wurde beleuchtet. Knapp 40 Prozent der Landkreisbewohner haben sich in den letzten zwölf Monaten ehrenamtlich betätigt. Über die Altersgruppen hinweg weisen die 40- bis 49-Jährigen den höchsten Anteil bei den ehrenamtlich Engagierten auf.
Wie sehr fühlen sich die Menschen mit ihrer Heimat verbunden? Die Sozialbefragung zeigte einen Zusammenhang mit dem Alter der Befragten. Je älter die Befragten waren, desto stärker zeigte sich eine Verbundenheit mit dem Nahumfeld (Nachbarschaft, Wohnviertel, Wohnort). Die großen Unterschiede in den Altersgruppen heben sich jedoch nahezu wieder auf, wenn das Verbundenheitsgefühl mit dem gesamten Landkreis betrachtet wird. Hier fühlen sich rund 55 der Befragten (sehr/eher) stark verbunden. Diese Verbundenheit zeigt sich auch in den Angaben zur Lebenszufriedenheit im Landkreis. Über 50 Prozent der Menschen, die hier leben, sind zufrieden. Nur etwa zwölf Prozent sind eher unzufrieden. Werden die Haushalte mit und ohne Kinder gegenübergestellt, so sind die reinen Erwachsenenhaushalte etwas mehr zufrieden als die mit Kindern. Alle betrachteten Altersgruppen ab 25 Jahren sind mehrheitlich zufrieden im Landkreis. Die 18- bis 24-Jährigen geben allerdings zu rund 44 Prozent an, dass sie eher „mittelmäßig zufrieden“ sind. Hier könnte ein Ansatz sein, den Landkreis für die jüngeren Erwachsenen attraktiver zu gestalten. Eine der letzten Fragen drehte sich um die zukünftigen Pläne der Befragten, in der Region zu bleiben: Wenig überraschend antworteten die von uns ältesten Befragten mit über 95 Prozent, dass sie nicht wegziehen werden bzw. möchten. Je jünger die Befragten sind, desto mehr nimmt dieses klare Nein ab. Die jüngste Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren schließt mit rund 56 Prozent aber immer noch mehrheitlich einen Wegzug aus dem Landkreis aus.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass sich die Menschen im Landkreis mehrheitlich wohlfühlen und auch ein Verbundenheitsgefühl mit ihrer Umgebung vorhanden ist. Dies ist wichtig für das Engagement und die Beteiligung an etwaigen Verbesserungen in der Region. Der vollständige Bericht zur Sozialbefragung 2023 ist auf der Homepage zu finden.