Landrat Uwe Melzer bittet Bevölkerung um Unterstützung/ Erster zugewiesener Flüchtlingsbus wird am Donnerstag erwartet
Altenburg. Der Krieg in der Ukraine wird auch Auswirkungen aufs Altenburger Land haben, denn in den kommenden Wochen werden nach Aussage des Thüringer Landesverwaltungsamtes etwa 800 Flüchtlinge im Altenburger Land ankommen; ebenso ist nach Informationen seitens des Landesverwaltungsamtes davon auszugehen, dass diese Zahl noch einmal deutlich nach oben korrigiert wird. Der erste offiziell dem Landkreis Altenburger Land zugewiesene Flüchtlingsbus mit 50 Personen wird am morgigen Donnerstag im Landkreis erwartet.
Die Kreisverwaltung erhielt diese Nachricht in den heutigen Nachmittagsstunden. Erstuntergebracht werden die morgen Ankommenden in der Mehrzweckhalle der Gemeinde Ponitz – alle Vorbereitungen dafür sind im Gange. „Ein ganz großes Dankeschön an die Gemeinde Ponitz, an Bürgermeister Marcel Greunke und alle Helfer aus der Gemeinde für die schnelle und engagierte Unterstützung“, so Landrat Uwe Melzer.
Seit Tagen laufen im Landratsamt die Vorbereitungen für die Unterbringung der Ukraine-Flüchtlinge auf Hochtouren: Ein Ukraine-Krisenstab hat seine Arbeit aufgenommen, Wohnungen werden angemietet, Ausstattungsgegenstände geordert, Personal wird verwaltungsintern umgesetzt, akquiriert und neu eingestellt, Handwerker werden beauftragt. Parallel dazu muss das ganz normale Tagesgeschäft in den Fachdiensten gestemmt werden und nicht zu vergessen die Corona-Pandemie mit einer aktuellen 7-Tage-Inzidenz von weit über 2.000.
Landrat Uwe Melzer bittet die Bevölkerung des Altenburger Landes deshalb, ähnlich wie bereits im November des vergangenen Jahres beim Thema Corona, erneut um Mithilfe: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir als Landkreis zahlreiche Busse mit Ukraineflüchtlingen zugewiesen bekommen. Diesen enormen Menschenzustrom, der höchstwahrscheinlich die 2015 begonnene Flüchtlingskrise übersteigen wird, bekommen wir in der Verwaltung nicht allein bewältigt. Ich wäre sehr dankbar, wenn uns recht viele Menschen aus dem Altenburger Land dabei unterstützen – sei es bei Transporten von Sachgegenständen, beim Einrichten von Wohnungen, bei der Betreuung, bei der Versorgung, beim Dolmetschen und so weiter. Ich rufe Sie auf: Bitte bieten Sie uns Ihre Unterstützung an, es eilt!“
Eine entsprechende Datenbank, in der die Kontaktdaten der freiwilligen Helfer erfasst werden können, hat die Kreisverwaltung bereits aufgebaut. Alle Bürgerinnen und Bürger, die sich in dieser Einwohnerhilfe-Datenbank registrieren lassen möchten, werden gebeten, sich beim Landratsamt über die E-Mail-Adresse einwohnerhilfe@altenburgerland.de zu melden. Erforderlich ist die Angabe von Vor- und Nachname, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Außerdem sollte angegeben werden, ab wann ein Einsatz denkbar ist, in welchem zeitlichen Umfang und welche Tätigkeiten übernommen werden könnten.