Informationsabend zum Bauvorhaben Lindenau-Museum
Der Landkreis Altenburger Land führt am Montag, den 13. November 2023 in der Zeit von 17.30 Uhr bis 20 Uhr im Landschaftssaal des Landratsamtes in der Lindenaustraße 9 in Altenburg einen öffentlichen Informationsabend zum Bauvorhaben Lindenau-Museum Altenburg und zur Neugestaltung des Eingangsbereiches durch und lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger sehr herzlich dazu ein.
An mehreren im Landschaftssaal aufgebauten Info-Stationen geben die Mitglieder des Planungsteams Auskunft unter anderem zur Umsetzung der Planungsidee von Hoskins Architects in die Entwurfsplanung, zu den technisch erforderlichen Anpassungen, zu den Untersuchungen zu verschiedenen Materialien sowie zur Gestaltung der Freiterrasse. Gern beantworten die Fachleute auch die Fragen der Besucher. Mit vor Ort sein werden auch Landrat Uwe Melzer sowie der Direktor der Altenburger Museen Dr. Roland Krischke.
Hintergrund:
Im November 2018 fasste der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages den Beschluss, das Lindenau-Museum Altenburg mit 24 Millionen Euro für Sanierung und Modernisierung des Museumsgebäudes am Schlossberg sowie die Erweiterung um den Herzoglichen Marstall zu unterstützen. Der Freistaat Thüringen unterstützt das Vorhaben in gleicher Höhe, so dass insgesamt 48 Millionen Euro für die Baumaßnah-men am Museumsgebäude, für den Herzoglichen Marstall und zur Herstellung der Wegebeziehung im Schlossgarten zur Verfügung stehen. An das Gebäude des künftigen Lindenau-Museums wurden Anforderungen einem modernen Museumsbetrieb entsprechend gestellt. Dazu zählten Aspekte wie eine Klimatechnik zur Sicherstellung der konservatorischen Bedingungen für die weltberühmten italienischen Tafelgemälde der Frührenaissance, zeitgemäße sanitäre Anlagen, ein neuer Kassen-
und Shop-Bereich und die barrierefreie Erschließung des gesamten Hauses. Von diesem Anforderungskatalog ausgehend wurde der Entschluss gefasst, ein neues Stadtgeschoss für den Besucherverkehr in das Museum zu erstellen, das in Zukunft auch als Eingangsbereich des Hauses dient. Durch das Architekturbüro Kummer. Lubk. Partner wurde im September 2021 ein erster Planungsstand des neuen Eingangsbereiches vorgestellt, ein zweiter Stand wurde Anfang 2022 präsentiert. Beide Ansichten wurden von Fachleuten wie auch von großen Teilen der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Infolgedessen wurde im April vergangenen Jahres ein Expertengespräch veranstaltet, das zum Ausgangspunkt für ein Werkstattverfahren wurde, aus dem nun die vom Gremium empfohlene Vorplanung des Büros Hoskins Planungs GmbH zur weiteren Bearbeitung hervorging.
Das Lindenau-Museum Altenburg gehört zu den bedeutendsten Kunstmuseen Mitteldeutschlands und ist seit 2001 Teil der „Konferenz nationaler Kultureinrichtungen“ (Blaubuch). Grund für diese Einordnung sind die von Museumsgründer Bernhard August von Lindenau erworbenen Sammlungen wie die 180 italienischen Tafelgemälde der Frührenaissance, die Abguss-Sammlung, Kunstbibliothek und Architekturmodelle, aber auch die auf das Gründungsjahr 1848 zurückgehende Kunstschule, das studio, mit ihren beispielhaften Angeboten. Insbesondere nach 1945 wurden die Sammlungen bedeutend um Kunst der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart erweitert. Das Lindenau-Museum vergibt mit dem Gerhard-Altenbourg-Preis den wichtigsten mitteldeutschen Kunstpreis. 2020 erhielt das Museum mit dem Programm Lindenau21PLUS eine weitere Bundesförderung, mit der die Entwicklung des Hauses in den Bereichen Digitalisierung, Provenienzforschung, Kunstvermittlung und das länderübergreifende Marketing bis 2027 mit bis zu zwei Millionen Euro jährlich unterstützt wird. Ebenfalls seit 2020 ist das Lindenau-Museum mit dem Schloss- und Kulturbetrieb der Stadt Altenburg Teil der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Altenburger Museen. Ein Masterplan für den gesamten Altenburger Schlossberg ist in Vorbereitung, der u. a. eine gemeinsame Trägerschaft für beide Einrichtungen anstrebt.
2023 ist ein Jubiläumsjahr für das Lindenau-Museum, da vor 175 Jahren das erste von Bernhard August von Lindenau gegründete Museum, kurz nach der Kunstschule, auf dem Altenburger Pohlhof eröffnet wurde. Über 20 Jahre nach Lindenaus Tod 1854 wurde 1876 das heutige Museumsgebäude in Verlängerung der Wettiner Straße am Fuß des Altenburger Schlossgartens eröffnet.