Für Sanierung des Rittergutes Treben: Klaus Herrmann erhält Denkmalpreis
Altenburg. Als Dank und Anerkennung für sein hervorragendes bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement auf dem Gebiet der Denkmalpflege erhielt der Plottendorfer Klaus Herrmann letzte Woche den Denkmalpreis 2016 des Landkreises Altenburger Land. Die Ehrung gilt seinem engagierten Einsatz bei der langjährigen denkmalgerechten Sanierung des gesamten Rittergutkomplexes in Treben – bestehend aus Rittergutsgebäude, Mälzerei, Brennerei, Park und Teich.
Klaus Herrmann hat in den 22 Jahren seiner bisherigen ehrenamtlichen Bürgermeistertätigkeit eine aktive und beispielhafte Denkmalpflege in seiner Gemeinde betrieben und sich weit über das übliche Maß hinaus stets für eine nachhaltige zukunftsweisende bauliche Entwicklung in Treben und den Ortsteilen eingesetzt. Er hielt als Initiator alle Fäden in der Hand, als in langjähriger Bautätigkeit das gemeindeeigene Rittergut zum sozialen und kulturellen Mittelpunkt des Ortes entwickelt wurde. Diese Vision für die Zukunft seiner Gemeinde hat er konsequent seit nunmehr 15 Jahren verfolgt und gemeinsam mit zuverlässigen Partnern schrittweise umgesetzt.
In den Jahren 2001 bis 2004 wurde als erster – und für die Entwicklung des gesamten Ensembles richtungsweisender – Bauabschnitt das bis dahin zu Wohnzwecken genutzte, total verbaute und marode Rittergutsgebäude grundlegend instand gesetzt, um zukünftig Verwaltungsgemeinschaft und Gemeinde zu beherbergen. Keiner rechnete ernsthaft damit, dass mit den Entkernungsarbeiten historische Befunde aus dem 16. und 18. Jahrhundert in einem so großen Ausmaß zu Tage treten würden. Das Vorhaben musste – trotz des schon laufenden Baubetriebes – völlig überdacht werden: Entweder alle Befunde als Dokumentation zu den Archivalien legen oder die freigelegte historische Bausubstanz erhalten und für die Öffentlichkeit erlebbar in das neue Raumkonzept integrieren. Klaus Herrmann und der bei allen gestalterischen Aufgaben mit sinnvollen Lösungsvarianten zur Seite stehende Architekt Jan Godts favorisierten die letztere Variante.
Heute präsentiert sich das Rittergut als ein spannender Bau, in dem das zwanglose Zusammenwirken, die geschickte Verzahnung der historischen Befunde mit modernen Raumelementen und Materialien eine einheitliche Wirkung erzielen – ein Bau, der seinesgleichen in der Region sucht. Diese großartige Leistung wurde bereits 2006 mit dem Thüringer Denkmalschutzpreis geehrt.
Der Rittergutspark mit seinen Teichen wurde revitalisiert, so dass sich die Gebäude heute in ein harmonisches Landschaftsbild einbetten. 2010 wurde in gleicher denkmalpflegerischer Qualität das alte Malzhaus zum Bürgerzentrum ausgebaut. In diesem Jahr konnte als vorerst letzter Abschnitt die Alte Brennerei im Rohbau fertiggestellt werden, so dass sich das Rittergutensemble in seiner Gesamtheit als eines der schönsten in der Region präsentiert. Auf dem gesamten Areal werden heute regelmäßig Veranstaltungen durchgeführt. Damit hat sich Treben zu einem weit über die Gemeindegrenzen hinauswirkenden kulturellen Zentrum entwickelt. Dieser Erfolg ist vor allem der regen Tätigkeit des 2006 ins Leben gerufenen Rittergutvereins zu danken, zu dessen Vorsitzenden Klaus Herrmann gewählt wurde. Nicht nur im Umgang mit den historischen Gebäuden in seiner Gemeinde stellt Klaus Herrmann seine Leidenschaft für alte Bausubstanz und sein Gespür für den richtigen Umgang mit ihr unter Beweis. Auch ganz privat achtet er auf Detailtreue und auf Denkmalgerechtigkeit, wenn es um Bau- und Restaurierungsmaßnahmen der unter Schutz stehenden familieneigenen Jugendstilvilla geht.