Frauentag – (k)ein Grund zum Feiern?
Am 8. März findet jährlich der Internationale Frauentag statt. Der Tag steht für die Rechte der Frauen und ihren Kampf für Gleichberechtigung. Bis heute ist es Tradition, Frauen an diesem Tag Blumen zu schenken, um ihnen Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen. Für die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Altenburger Land, Carina Michalsky, besitzt der 8. März darüber hinaus Symbolkraft.
Der Weltfrauentag ist wichtig, damit die erreichten Meilensteine gewürdigt werden und weiter auf die noch bestehenden Ungleichheiten hingewiesen wird. Denn Frauen erleben nach wie vor Benachteiligung, Diskriminierung und Gewalt.
Jede vierte Frau erlebt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Dies kann körperliche, psychische, sexuelle oder wirtschaftliche Gewalt umfassen und verbleibt oftmals im Verborgenen.
Auch im Altenburger Land, in dem der prozentuale Anteil der weiblichen Bevölkerung 51,15 Prozent beträgt, ist Gewalt durchaus ein Thema. Durch die Landespolizeiinspektion Gera, welche für die Stadt Gera, die Landkreise Altenburger Land sowie Greiz zuständig ist, wurden im Jahr 2022 insgesamt 602 Fälle von häuslicher Gewalt erhoben.
Umso wichtiger ist es für Michalsky, in diesem Jahr zum Frauentag den Fokus darauf zu richten und aufzuzeigen, dass keine Betroffene allein mit diesem Thema fertig werden muss. Die Gleichstellungsbeauftragte möchte ermutigen, sich frühzeitig Hilfe zu holen. Doch sie weiß, dass viele Frauen noch hoffen, dass sich die Beziehung wieder bessert. Auch Scham sei ein Grund, warum sich Frauen schwertun, Hilfe zu suchen. Frauen wird oft durch ihren Partner vermittelt, sie seien schuld daran, dass der Mann Gewalt anwendet. Deswegen ist es umso wichtiger, sensibel und offen für das Thema zu sein.
„Um der Gewaltspirale zu entkommen, braucht es meistens professionelle Hilfe und Unterstützung, oft über einen langen Zeitraum hinweg. Als Gleichstellungsbeauftragte bin ich lokal vernetzt und Anlaufstelle für betroffene Frauen oder nahestehende Personen. Ich informiere und vermittle an die zuständigen Fachstellen. Dies geschieht anonym und vertraulich.“ so Michalsky, die dabei auf das „Altenburger Netzwerk gegen häusliche Gewalt“ zurückgreifen kann, welches von ihr seit 2023 koordiniert wird.
Liebe Frauen, machen Sie nicht nur heute auf sich aufmerksam, helfen Sie sich gegenseitig, stellen Sie sich den kommenden Herausforderungen und haben Sie den Mut Ihre Wünsche anzusprechen!