„Familiengerechter Landkreis“: Altenburger Land mit Zertifikat ausgezeichnet
Landkreis. Seit Freitag vergangener Woche darf sich das Altenburger Land „Familiengerechter Landkreis“ nennen. Auf einem Festakt in der Berliner Vertretung des Freistaates Thüringen nahm Landrätin Michaele Sojka, begleitet vom Kreistagsvorsitzenden Christan Gumprecht und von weiteren Vertretern der Kreisverwaltung und des Landkreises, das Zertifikat entgegen. Die Verleihung des Zertifikats ist das Ergebnis eines anderthalbjährigen Auditierungsverfahrens.
„Wir wollen, dass sich Familien im Altenburger Land in Zukunft noch wohler fühlen, hier gern leben und arbeiten, dass Kinder bei uns sorgenfrei und mit Perspektive aufwachsen können“, erklärt Landrätin Michaele Sojka. Dies mittelfristig zu realisieren, beteiligte sich das Altenburger Land gemeinsam mit der Stadt Altenburg seit Oktober 2013 am Interessenbekundungsverfahren des Freistaates Thüringen, der gemeinsam mit der Stiftung „FamilienSinn“ die Kosten für das Audit „Familiengerechte Kommune“ übernahm. Mehrere Monate lang wurde der Landkreis von den Auditoren des Vereins „Familiengerechte Kommune“ auf Herz und Nieren geprüft und zu einer Bestandsaufnahme aufgefordert: Welche Angebote gibt es bereits für Familien? Was wünschen sich Familien? Wobei können Familien noch besser unterstützt werden und wie kann man ihren Bedürfnissen besser Rechnung tragen? Wie lässt sich das Zusammenleben der Generationen optimieren? Unter der Projektleitung der Gleichstellungsbeauftragten Bärbel Müller, des Ehrenamtsbeauftragten Jörg Seifert sowie des im Landkreis angesiedelten Arbeitskreises „Familie schafft Zukunft“ wurde der Ist-Zustand analysiert, der ergab, dass es bereits gute Angebote für Familien gibt, diese aber bedarfsgerecht angepasst werden müssen.
„Unser Landkreis wird immer älter. Wir brauchen also dringend Familien, die das Altenburger Land „verjüngen“. Doch Familien orientieren sich bei der Suche nach ihrem Lebensmittelpunkt an familiengerechten Bedingungen. Auch die Wirtschaft profitiert von den Familien, denn aus ihnen heraus lässt sich der dringend benötigte Fachkräftenachwuchs generieren“, erklärt Michaele Sojka. „Mit dem Erhalt des Zertifikats sind wir noch lange nicht am Ziel“, so Sojka weiter. „Im Gegenteil. Die Arbeit geht jetzt erst richtig los. In den kommenden drei Jahren gilt es, die vereinbarten Ziele umzusetzen. Nur wenn dies gelingt, sind wir berechtigt, das Zertifikat 'Familiengerechter Landkreis' zu behalten.“ Erste Maßnahmen und Projekte haben in den letzten Tagen schon begonnen, unter anderem die Organisation einer Elternkonferenz mit dem Ziel, Elternsprecher in den Schulen des Landkreises miteinander ins Gespräch zu bringen und besser zu vernetzen. Geplant ist auch eine Fachveranstaltung zum Thema Mobilität und Infrastruktur im Altenburger Land. In Kooperation mit der Stadt Altenburg ist die Erstellung eines Seniorenratgebers in Arbeit. Zudem soll das neu initiierte Generationsprojekt „Voneinander lernen“ fortgeführt werden.
Das Zertifikat „Familienfreundlicher Landkreis“ versteht sich nicht nur als Zeichen dafür, dass der Landkreis bereits viele Angebote für Familien hat. Vielmehr soll es verdeutlichen, dass den Lokalpolitikern und Verantwortlichen der Verwaltung die Anliegen der Familien wichtig sind und bei anstehenden Entscheidungen auch immer das Thema Familienfreundlichkeit berücksichtigt wird.