Drei Jahrzehnte im Dienste der Natur
Der Landschaftspflegeverband Altenburger Land begeht sein 30-jähriges Jubiläum.
Der Landschaftspflegeverband Altenburger Land feiert am 5. Dezember sein 30-jähriges Bestehen. Begangen wurde das Jubiläum bereits vor einigen Tagen mit einem Fachkolloquium in Schmölln, das wissenschaftliche Vortrage zu Naturschutz und Landschaftspflege bot, bei dem aber auch Resümee der bisher geleisteten Arbeit gezogen wurde.
Der Landschaftspflegeverband arbeitet seit nunmehr drei Jahrzehnten im Dienste der Natur im Altenburger Land. Seit der politischen Wende 1990 war der Landkreis für die Pflege von Schutzgebieten zuständig, realisierte dies oft über sogenannte ABM-Maßnahmen, suchte jedoch wenige Jahre später nach praktikableren Möglichkeiten. Schließlich wurde auf Initiative des damaligen ersten Beigeordneten und Umweltdezernenten des Landkreises Dr. Hartmut Schubert und der unteren Naturschutzbehörde 1995 der Landschaftspflegeverband Altenburger Land gegründet. „Unser Ziel war es damals und ist es bis heute, dass die praktische Landschaftspflege von einem Fachverband erledigt wird. Die Stärke von Landschaftspflegeverbänden liegt in deren paritätischer Zusammensetzung. Neben Vertretern der klassischen Naturschutzverbände sind gleichberechtigt Landwirte, Förster, Vertreter anderer Verbände und Kommunen im Vorstand vertreten“, erklärt Birgit Seiler, Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz im Landratsamt.
Heute ist die Arbeit des Verbandes eine Erfolgsgeschichte, für die auch Bernd Blümlein, stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege, während der Jubiläumsfeier würdigende Worte fand: „Hand in Hand mit den Verbandspartnern wurden in den vergangenen 30 Jahren zahlreiche Projekte realisiert, die das Gesicht der Region nachhaltig geprägt haben und die eindrucksvoll zeigen, wie Naturschutz konkret und wirksam umgesetzt werden kann – mit Fachwissen, Leidenschaft und einem tiefen Verständnis für die ökologischen Zusammenhänge.“
Aufgabe des Verbandes ist die Landschaftspflege im gesamten Landkreis. Dazu gehören in erster Linie die Pflege von Schutzgebieten im Auftrag der unteren Naturschutzbehörde, die Pflege von Streuobstwiesen, Feuchtwiesen, Trockenhängen, Kopfweiden und Obstbäumen inklusive neuer Anpflanzungen. Der Verband unterstützt bei Teichrenaturierungen und bei der Anlage von Schlammfängen, baut und betreut Nistkästen und Amphibienleiteinrichtungen, beschildert Naturschutzgebiete und Flächennaturdenkmale, konzipiert und installiert öffentliche Informationstafeln. Außerdem entwickelt er Naturschutzprojekte und berät zu Naturschutzmaßnahmen wie etwa zu fachgerechtem Baum- und Heckenschnitt. „Neben der Landschaftspflege ist der Verband ein überaus wichtiger Partner des Landkreises beim leidigen Thema der illegalen Müllablagerungen. Allein in diesem Jahr haben die Kollegen des Landschaftspflegeverbandes unglaubliche 16 Tonnen Müll aus der Landschaft geholt“, so Birgit Seiler.
Seit 2017 ist der Landschaftspflegeverband auch Träger der NATURA 2000 Station Osterland. Die Stationsmitarbeiter, fünf junge gut ausgebildete Fachleute, kümmern sich um die Pflege der europäischen Schutzgebiete, um die FFH- Gebiete (FFH steht für Fauna-Flora-Habitat) sowie um die europäischen Vogelschutzgebiete im Altenburger Land, im Landkreis Greiz und in der Stadt Gera.
Der Landschaftspflegeverband Altenburger Land
Zahlen & Fakten
- Gegründet: 5. Dezember 1995
- Geschäftsführung: 1996 bis 2024 Hartmut Reinhold, seit 2024 Anne Hartig
- Jährliches Haushaltsvolumen: ca. 2 Millionen Euro
- Mitglieder: Landkreis, 24 Kommunen, 35 Betriebe, 42 Einzelpersonen, 5 Vereine
- Wirkungsbereich: Im gesamten Altenburger Land, teilweise auch in Gera und im Landkreis Greiz
- Soziales: Seit 1999 Träger für Arbeitsgelegenheiten (zweiter Arbeitsmarkt)
Ausgewählte Projekte:
- Schutzgebietspflege auf ca. 25 Flächen
- Initiator des BUGA-Begleitprojektes „Resurrektion Aurora“ bei Löbichau: Anlage einer 2 Kilometer langen Linden-Allee, Bepflanzung der Halde Beerwalde, Gestaltung des Radweges mit Kunstobjekten
- Anlage von über 30 sogenannten Schlammfängen an Feldern zum Erosi-onsschutz
- Herbstaufforstungen
- Beratung zu Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen
- Mehr als 50 Projekte zur Sanierung von Streuobstwiesen
- Aufbau, Abbau und Reparatur von 4,5 Kilometern mobilen Krötenzäunen
- Sanierung von Kleingewässern
- Umweltstreife und Entsorgung von illegal abgelagertem Müll
