Denkmalpreise des Landkreises für die Dorfkirche in Hartroda sowie das Sparkassengebäude Zipsendorf 

16. September 2025

Pfarrer Thomas Eisner erhält Medaille „Dank und Anerkennung“ für jahrelanges Engagement bei Kirchensanierungen

Es ist seit vielen Jahren eine schöne Tradition, dass der Landkreis zum Denkmaltag im September zwei Denkmalpreise für herausragendes bürgerschaftliches Engagement in der Denkmalpflege vergibt.  In diesem Jahr wurden ausgezeichnet: Der Gemeindekirchenrat der Kirchengemeinde Wildenbörten-Hartroda für die Generalsanierung der Dorfkirche in Hartroda sowie der Bergbau- und Heimatfreunde e.V. Zipsendorf und die SWG Meuselwitz für die Sanierung des Sparkassengebäudes Zipsendorf. Landrat Uwe Melzer überreichte die Preise zum Eröffnungskonzert des Denkmaltages am 12. September in der Altenburger Brüderkirche. Außerdem ehrte er Pfarrer Thomas Eisner für sein jahrelanges Engagement bei Kirchensanierungen im Altenburger Land mit der Medaille „Dank und Anerkennung“.

Die Dorfkirche in Hartroda

Roswitha Schmidt und Pfarrer Thomas Eisner vom Gemeindekirchenrat Wildenbörten-Hartroda erhalten den Denkmalpreis des Landkreises Altenburger Land.
Innenansicht der Kirche in Hartroda

Um 1800 wurde der spätmittelalterliche Vorgängerbau wegen Baufälligkeit abgerissen und neun Jahre später war die neue Kirche wieder aufgebaut. Seither wurde an dem Gebäude ständig repariert und gebaut, bis 199 Jahre nach der Errichtung des Gotteshauses die umfangreiche Sanierung in Angriff genommen wurde. Der Gemeindekirchenrat unter Vorsitz von Roswitha Schmidt hat fleißig Geld gespart und mit viel Elan begonnen, das Vorhaben umzusetzen. 2008 wurde der Anbau an der Westseite abgerissen, der Außenputz wurde komplett ersetzt und der Dachstuhl erneuert. Im Innenbereich erfolgte der Einbau einer neuen Treppe, es wurde ein neuer Fußboden verlegt, der geschädigte Putz entfernt und instandgesetzt. Durch die Vielzahl an Spenden gelang es zudem, die Wand- und Deckenfassung des Innenraumes zu restaurieren, neue Türen und Fenster einzubauen und die Opitz-Orgel zu restaurieren. Der Gemeindekirchenrat musste immer neuere Probleme meistern und insgesamt beliefen sich die Rechnungen auf 295.000 Euro. 50 Prozent gab es vom Thüringischen Landesamt für Denkmalschutz und Archäologie, dem Kirchenkreis, der Gemeinde Wildenbörten und nach der Eingemeindung 2019 von der Stadt Schmölln. Die anderen 50 Prozent wurden von der Kirchgemeinde durch Spenden, Kirchengeld und die Kollekte beschafft. Vor allem zahlreiche Einzelspenden von Firmen, wie u.a. von der Agrargenossenschaft, der VR-Bank und der Sparkasse, als auch von Privatpersonen ermöglichten das ehrgeizige Vorhaben. Mit der äußerst akribischen denkmalgerechten Instandsetzung des Gebäudes rückt das Gotteshaus nicht nur wieder näher an die Kirchgemeinde, sondern durch das großartige Engagament des Gemeindekirchenrates Wildenbörten-Hartroda erstrahlt dieses die ländliche Region prägende Bauwerk wieder im neuen Glanz. Dafür der Denkmalpreis.

Sparkassengebäude Zipsendorf

Manuela Scheffel (Mitte) vom Bergbau- und Heimatfreunde Zipsendorf e.V. und Karsten Heber (links) von der SWG Meuselwitz erhielten den Denkmalpreis des Landkreises für die denkmalgerechte Sanierung der ehemaligen Sparkasse in Zipsendorf.
Das Sparkassengebäude in Zipsendorf

Die ehemalige Sparkasse in Zipsendorf, einst als Verwaltungsgebäude geplant und in einigen historischen Quellen auch als Rathaus benannt, prägt den heutigen Stadtraum zwischen der evangelischen Kirche, dem Friedhof und dem Gebäude des ehemaligen Ratskellers in Zipsendorf. Der Bau des Gebäudes in Klinkerstein wurde 1929 beendet. Der Klinkerbau besitzt neben seinen ruhigen Fassadenflächen ein geschossteilendes Gesimsband, eine um die Fenster hervorstehende Rahmung und eine geflammte Fassadengestaltung. Hierbei wurde bewusst Ziegelmaterial verwendet, welches durch das Brennen gezielt hervorgerufene Farbwechsel aufwies. Durch den jetzigen Eigentümer, der Städtischen Wohnungsgesellschaft, wurde 2018 der Plan zur Ertüchtigung des Gebäudes zusammen mit der Stadt Meuselwitz und dem Bergbau- und Heimatfreunde Zipsendorf e.V. auf den Weg gebracht. Die Fassade war durch die über 90 Jahre hinweg hohen Umwelteinflüsse stark verschmutzt, wies Fehlstellen im Bereich der Klinkersteine und der Betongesimse auf. Ab 2019 wurden Mittel über die Städtebauförderung genehmigt und die Fassade konnte unter der Bauleitung der SWG Meuselwitz und dem ehrenamtlichen Engagement des Bergbau- und Heimatvereins beginnen. Die bauzeitliche Wirkung der Fassade konnte wiederhergestellt werden. Große Herausforderungen waren hierbei vor allem Details wie die geflammten Ziegel und die durchgefärbten roten Ziegelfugen. Um die Instandsetzung abzuschließen, erhielten die Fenster einen neuen Anstrich und das Ziffernblatt der Uhr wurde restauriert. Mit viel Aufwand verschwanden die starken Verunreinigungen und Beschädigungen, die durch Umwelteinflüsse und Staubbelastung hervorgerufen wurden.  Dank der wunderbaren denkmalgerechten Instandsetzung des Gebäudes rückt dieses besondere Bauwerk wieder ins Zentrum des heutigen Ortsteils von Meuselwitz. Dafür der Denkmalpreis.

Ehrung für Thomas Eisner

Dank und Anerkennung für Pfarrer Thomas Eisner

Pfarrer Thomas Eisner setzt sich seit Jahren für die die grundhafte Sanierung der Kirchen in seinen Pfarrbereichen ein. Von seinem Engagement waren nicht nur viele Gemeindemitglieder seines Pfarrbereichs begeistert, sondern auch andere Pfarrgemeinden wollten ihm bei der Kirchensanierung nacheifern. Und so wurden in den letzten Jahren im Altenburger Land etliche neue Kirchenbauvereine gegründet. Thomas Eisner stand diesen Vereinen für jedes Sanierungsprojekt beratend zur Seite. Dabei motivierte er nicht nur die Gemeindemitglieder, sondern auch nichtreligiöse Einwohner der jeweiligen Städte und Gemeinden, die eigene Kirche wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken – sei es als spiritueller Ort, als Raum der Gemeinschaft und der Nachbarschaft oder als markantes Gebäude. In den Gemeinden im Altenburger Land wuchs durch ihn die Identifikation der Menschen mit dem eigenen Gotteshaus und es entstanden neben wieder strahlenden religiösen Orten auch Versammlungs- und Veranstaltungsorte und zwar nicht nur für die Kirchgemeinden. Für dieses großartige Engagement in den zurückliegenden 37 Jahren erhielt Thomas Eisner die Medaille „Dank und Anerkennung“ des Landkreises Altenburger Land.