Angebote für Opfer häuslicher Gewalt
Lokales Netzwerk bündelt Hilfen und Ansprechpartner
Seit 1981 steht der 25. November als Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen im Kalender. Diesen Termin nimmt das lokale Netzwerk gegen häusliche Gewalt zum Anlass, sich an die Öffentlichkeit zu wenden, um auf die Hilfsangebote im Altenburger Land für Betroffene hinzuweisen. Immerhin sind rund 80 Prozent der Menschen, die unter häuslicher Gewalt leiden Frauen.
„Die Arbeit und die Angebote unseres Netzwerks, stehen aber natürlich allen Geschlechtern und auch Kindern offen“, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte des Altenburger Landes, Carina Michalsky, die seit Kurzem das Netzwerk leitet. Ziel der Netzwerkpartner sei es, in der Gesellschaft die Wachsamkeit und Sensibilität für das leider alltägliche Thema häusliche Gewalt zu schärfen.
Bereits seit 2004 besteht das Netzwerk gegen häusliche Gewalt im Landkreis. Darin haben sich Institutionen, Behörden sowie Beratungsstellen mit dem Ziel zusammengeschlossen, durch abgestimmte Zusammenarbeit wirksame Maßnahmen und Aktivitäten gegen häusliche Gewalt zu entwickeln. Im Einzelnen gehören neben Michalsky aus dem Landratsamt auch der Fachdienst Flüchtlinge/Asyl und das Jugendamt an. Die Stadt Altenburg ist mit der Frauenberatungsstelle vertreten, der Verein Weisser Ring gehört dazu ebenso das Amtsgericht Altenburg, Rechtsanwalt Thomas Teige, die Frauenklinik und die Kinderschutzgruppe des Klinikums Altenburger Land, die Kriminalpolizei Altenburg, die Polizeiinspektion Altenburger Land, der Opferschutzbeauftragte der Landespolizeiinspektion, die Interventionsstelle des Liberare e.V. Gera sowie die Männerberatungsstätte des Projekts A4 Jena.
Gewalt im familiären Bereich zählt trotz intensiver Aufklärungs- und Informationsarbeit immer noch zu den häufigsten und gleichzeitig am meisten verschwiegenen Straftaten in unserer Gesellschaft. Denn viele Opfer schweigen aus Scham, Schuldgefühlen und weil sie eingeschüchtert sind. „Den Betroffenen ist es oft peinlich, über das, was ihnen angetan wird oder wurde, zu sprechen“, sagt Michalsky, die nach der coronabedingten Zwangspause, das Netzwerk nun wieder aktiviert hat. Deshalb sei es wichtig, Betroffene zu ermutigen, Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen und diese als Chance zu sehen, sich aus dem Gewaltkreislauf zu befreien.
Das Netzwerk trifft sich nun wieder einmal im Quartal und plant für das kommende Jahr weitere Aktionen. „Es wird beispielsweise einen neuen Flyer geben mit Adressen und Telefonnummer, wo sich Betroffene hinwenden können. Außerdem sind Veranstaltungen, wie ein Filmabend vorgesehen“, kündigt die Gleichstellungsbeauftragte des Altenburger Landes an.