„all all all“ – Ausstellung des Gehard-Altenbourg-Preisträgers 2019 im Lindenau-Museum
Altenburg. Am 13. Oktober wurde im Lindenau-Museum der Gerhard-Altenbourg-Preis 2019 verliehen und dazu die Preisträgerausstellung eröffnet. Es ist die letzte Ausstellung vor der mehrjährigen Sanierung des Museums. Während das „alte Haus“ saniert, ertüchtigt, neukonzipiert und erweitert wird, begeben sich Sammlungen und Mitarbeiter in ein Interim in Altenburg. Für die Öffentlichkeit wird es dort ab Frühsommer 2020 mit einer kleinen Dauerausstellung präsent sein.
Der Gerhard-Altenbourg-Preis 2019 würdigt den 1931 im niederländischen Alkmaar geborenen herman de vries. Sein Werk umfasst Gemälde, Collagen, Grafiken, Textbilder, Skulpturen, Künstlerbücher und Installationen für den öffentlichen Raum. Zudem beschäftigt er sich als Essayist und Philosoph auch theoretisch mit der Kunst. Der Zufall und die Veränderung definieren und strukturieren das weitverzweigte Werk des Künstlers. Seit 1970 lebt er zurückgezogen im unterfränkischen Eschenau, wenn er nicht gerade die entlegensten Orte der Welt bereist. Auf seinen ausgedehnten Streifzügen sammelt er Naturalien, die er zuhause archiviert, katalogisiert und, ohne ihr Aussehen zu verändern, zu Bildern erhebt. Die Arbeiten von herman de vries folgen einem umfassenden Kunstbegriff, der die Sinne und den Intellekt gleichermaßen anspricht und in Anspruch nimmt.
Die Ausstellung „herman de vries – all all all – werke 1957–2019“ zeigt neben Schlüsselwerken zahlreiche Arbeiten aus allen Schaffensphasen, die zuvor noch nicht ausgestellt wurden, sowie eigens entstandene Exponate, die auf Altenb(o)urg Bezug nehmen. Hierbei holt herman de vries die Natur nicht nur in den Ausstellungsraum, sondern erweitert das Museum in die umliegende Landschaft. Kuratiert hat die Ausstellung Laura Rosengarten (Wissenschaftliche Volontärin Gemälde und Grafische Sammlung im Lindenau-Museum).
Das Lindenau-Museum bietet zur Ausstellung von herman de vries ein umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen und Führungen sowie einem museumspädagogischem Angebot mit Praxisteil für Schulklassen.